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Nadelöhr mit Straßenbahn<br />

EMPÖRUNG IM BORGFELDER BEIRAT<br />

ABRISS UND NEUBAU<br />

DER FLUTBRÜCKE<br />

ine Frechheit“, sagte Bernd Stenner<br />

„E(SPD), „das Antwortschreiben geht<br />

nicht ansatzweise auf unsere Forderung<br />

ein. Es gibt null Maßnahmen zur Entschärfung<br />

der Situation.“ Man wolle wohl einfach<br />

abwarten, was passiert. Jörn<br />

Broeksmid (CDU) stimmte ihm mit gleichen<br />

Worten zu und ergänzte: „Ich fühle<br />

mich verschaukelt.“ Alle, die hier wohnen,<br />

würden unter den künftigen Staus zu leiden<br />

haben. Ortsamtsleiter Karl-Heinz<br />

Bramsiepe sprach von Hilflosigkeit seitens<br />

der Behörde.<br />

Was war geschehen? Im Hinblick auf<br />

den näher rückenden Termin des Abrisses<br />

und Neubaus der Flutbrücke in der Wümmeniederung,<br />

der einzigen Verbindung<br />

zwischen den Landkreisen Osterholz und<br />

Rotenburg und der Stadt Bremen, hatte der<br />

Beirat zwei Mal von der Senatorin für Verkehr<br />

ein Konzept für eine Entflechtung von<br />

Staus angefordert. Borgfeld befürchtet,<br />

dass der Ortsteil im Stau erstickt, und dass<br />

vor allem Polizei und Feuerwehr nicht<br />

rechtzeitig zu ihren Einsatzorten gelangen.<br />

Bereits jetzt kann die Feuerwehr ihr Einsatzziel,<br />

mit acht Mann in zehn Minuten<br />

vor Ort zu sein, in Borgfeld nicht einhalten.<br />

Die Antwort aus der Behörde aber sagte<br />

sinngemäß, es sei unnötig, sich darüber<br />

Gedanken zu machen. Der Verkehr werde<br />

zwar morgens und abends zunehmen, die<br />

Umleitung über die Straßenbahntrasse<br />

werde aber funktionieren. Die Menschen<br />

in Borgfeld und ihre Vertreter im Beirat<br />

aber sehen das anders. Während der zweijährigen<br />

Bauzeit muss für eine weiträumige<br />

Umfahrung gesorgt werden. Vor allem aber<br />

sollen Fahrten mit Bussen und Bahnen von<br />

Lilienthal in die Stadt deutlich vergünstigt<br />

werden. Zum Beispiel für einen Euro pro<br />

Fahrt. Viele würden dann ihr Auto zu Hause<br />

lassen. Und die Bauzeit soll durch<br />

Powerbaustellen an den Wochenenden erheblich<br />

verkürzt werden. Das sind Ideen<br />

aus Borgfeld, wie man sie von der Verkehrssenatorin<br />

erwartet hat. So aber fühlen<br />

sich die Borgfelder abgehängt.<br />

Während der zweijährigen Bauzeit soll<br />

der gesamte Fahrzeugverkehr auf die<br />

Trasse der Straßenbahn gelenkt werden.<br />

Die Straßenbahn hat Vorfahrt, das wird<br />

durch Ampelanlagen geregelt. Während<br />

der Hauptverkehrszeiten von 6 bis 9 Uhr<br />

und von 15 bis 19 Uhr passieren pro Stunde<br />

acht Bahnen und in den übrigen Zeiten<br />

sechs Bahnen die Flutbrücke.<br />

Auf dem anderen Ufer der Wümme ist<br />

Lilienthal nicht weniger betroffen. Stephen<br />

Riemenschneider, der Leiter des Fachbereichs<br />

Baudienste im Rathaus, erklärt, man<br />

habe den Landkreis Osterholz und den<br />

ZVBN (Zweckverband Verkehrsverbund<br />

Bremen/Niedersachsen) deswegen angeschrieben.<br />

Zurzeit (Stand Ende Februar)<br />

finden mehrere Gespräche statt. Auf jeden<br />

Fall möchte Lilienthal temporär zusätzliche<br />

P+R-Plätze schaffen. Von Einzelhändlern,<br />

die daraufhin kontaktiert wurden, kamen<br />

bisher allerdings nur Absagen. Gegen eine<br />

weitläufige Umfahrung spreche der Umbau<br />

der Einmündung der Kreisstraße 9 in die<br />

Kreisstraße 8. Allerdings nur für einige<br />

Wochen. Dort, wo die Straße von Osterholz-Scharmbeck<br />

auf die Straße Lilienthal-<br />

Ritterhude trifft, wird demnächst eine Ampelanlage<br />

installiert. Von einem direkten<br />

Kontakt des Bürgermeisters zur Verkehrssenatorin,<br />

wie er in Leserbriefen vorgeschlagen<br />

wurde, ist keine Rede.<br />

Text und Foto: Eberhard Matzke<br />

OBERNEULAND 99

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