OM_04_2020_ePaper
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HEIDEMARIE BISCHOFF<br />
„MODE HATTE FüR MICH SCHON<br />
IMMER EINE FASZINATION“ …<br />
Bei VFW Fokker war sie in der Zeit der<br />
Entwicklung und des Baus der Transall<br />
als Übersetzerin und Protokollführerin<br />
tätig. Sie arbeitete in Bremen mit einem<br />
Gremium, das aus 70 Männern bestand –<br />
„ich war dazu die einzige Frau!“ Es gab<br />
Verhandlungen mit den Regierungen der<br />
an dem Projekt Transall beteiligten Länder<br />
Deutschland und Frankreich, Besprechungen<br />
vor Ort mit den jeweiligen Industriefirmen<br />
und natürlich alle dazugehörigen<br />
Protokolle sowie die sehr umfangreiche<br />
Korrespondenz. „Auch viele Reisen innerhalb<br />
Deutschlands und Frankreichs, vor allem<br />
nach Paris, waren erforderlich.<br />
Gerne reiste ich dabei mit dem eigenen<br />
Auto, gemeinsam mit einem<br />
kleineren Team aber mit dem Flugzeug.<br />
Dies sind beruflich äußerst spannende<br />
acht Jahre für mich gewesen“,<br />
so fasst sie diese Zeit zusammen.<br />
„Durch meine Aufenthalte in Frankreich<br />
(früher bereits als Au-pair) hatte sich<br />
bei mir ein großes Interesse an Seidenstoffen<br />
mit besonderen Mustern entwickelt.<br />
Als mein Sohn während seiner Schulzeit<br />
dann entsprechende Betreuung benötigte,<br />
… Heidemarie Bischoff ergriff aber den Beruf der Fremdsprachenkorrespondentin,<br />
und zwar in Französisch. Ihr Studium und Examen absolvierte sie in Paris.<br />
begann ich, zu Hause Seidentücher zu rollieren<br />
– natürlich in Handarbeit. Freundinnen,<br />
Bekannte, Nachbarn waren begeistert<br />
von meinen Tüchern (Größe 140 x<br />
140 cm). So entwickelte sich daraus eine<br />
Tätigkeit, die ich gut zu Hause erledigen<br />
konnte, und ich hatte einfach Freude daran,<br />
an diesem kostbaren Material zu arbeiten.<br />
Ich hatte auch kleine Hausmessen –<br />
die Mund-zu-Mund-Propaganda nahm so<br />
ihren Lauf. Bald gab es auch Anfragen von<br />
Modegeschäften, die meine Tücher anbieten<br />
wollten. So bekam ich ebenfalls Kontakt<br />
zu Gisela von der Goltz. Ihr kleines,<br />
Von Beginn an haben Gisela von der<br />
Goltz und ich uns ausgesprochen<br />
gut verstanden und ergänzt“<br />
Heidemarie Bischoff<br />
aber feines Geschäft Pantolina befand sich<br />
bereits seit einigen Jahren in der Graf-<br />
Moltke-Straße. Sie dachte seinerzeit über<br />
einen anderen Standort nach. Ich wurde<br />
auf das neu entstandene Einkaufszentrum<br />
Heidemarie Bischoff und Gisela von der Goltz (re.)<br />
an der Rockwinkeler Heer-/Ecke Mühlenfeldstraße<br />
in Oberneuland aufmerksam.<br />
Gemeinsam überlegten wir, ob die angebotene<br />
Räumlichkeit geeignet ist.“<br />
1999 war es dann so weit, Heidemarie<br />
Bischoff stieg mit ins Boot und beide<br />
bezogen in Oberneuland als Erste dort ihr<br />
Geschäft Pantolina mit italienischer Mode.<br />
Für Heidemarie Bischoff hatte sich somit<br />
das Tor zur Modewelt aufgetan – es begann<br />
damals also eine ganz neue berufliche<br />
Herausforderung.<br />
Von Kaschmir waren beide Damen von<br />
jeher fasziniert. Sie fuhren nach Italien, um<br />
dort direkt beim Fabrikanten Ware<br />
zu kaufen. Es bestanden Kontakte<br />
zu namhaften Herstellern. Vor Ort<br />
bekamen sie durch Zufall Verbindung<br />
zu einem weiteren Hersteller,<br />
der hervorragende Qualität zu einem<br />
ebensolchen Preis anbot. „Diesen<br />
Preis haben wir dann gerne an<br />
unsere Kundinnen weitergegeben“, sagt<br />
Heidemarie Bischoff, „unsere Einkäufe in<br />
Italien wiederholten sich regelmäßig mehrere<br />
Male im Jahr. Es gab bei Fabrikanten<br />
sogar Gästezimmer für uns!“ Interessant<br />
war für Heidemarie Bischoff, dass sie bei<br />
106 OBERNEULAND