ERLEBE DEINE REGION! BORGFELD Michael Eggers vor einem Linienbus in Dakar. Die Waisenkinder haben einheitliche Kleidung bekommen. Jetzt singen sie: „Merci, Michael et ses partenaires.“ Mit dem Bus soll es 800 km ins Landesinnere gehen. Michael Eggers, die Leiterin des Waisenhauses in Dakar und Mouhamadou Deme. Mouhamadou Deme muss mit dem Auto allein nach Agnam Thiodaye fahren. Abschied von Mouhamadou Deme. 96 OBERNEULAND
MICHAEL EGGERS AUS BORGFELD ABENTEURER MIT SOZIALEM ENGAGEMENT Michael Eggers aus Borgfeld ist Unternehmer. Zusammen mit einer Partnerin ist er Chef einer Übersetzer-Agentur. Obwohl er neben Deutsch fünf Sprachen beherrscht, übersetzt er nicht selbst. Drei feste Mitarbeiter stehen täglich zwischen 8.30 und 22.30 Uhr seinen Kunden zur Verfügung. Die Kunden sind zumeist Anwälte, die fachlich fundierte Übersetzungen benötigen. Die Aufgabe der Agentur und ihrer Mitarbeiter ist es, für jeden Auftrag den genau richtigen freien Übersetzer zu finden. Das muss heutzutage schnell abgewickelt werden. Die Übersetzungen müssen zudem hieb-und stichfest sein. Als Groß- und Einzelhandelskaufmann begann Michael Eggers‘ Berufsleben. Danach studierte er Betriebswirtschaft und stand vor der Überlegung, ins Management eines großen Unternehmens zu gehen. Ein Job, der einen den ganzen Tag in Anspruch nimmt. Ein solcher Manager kommt des Abends spät nach Hause und sieht seine Kinder gerade mal am Wochenende. Michael Eggers aber wollte Kinder haben und sozusagen immer für sie da sein. Daher schuf er sich eine selbstständige Tätigkeit, die es ihm erlaubt, von zu Hause aus zu arbeiten. Nicht gedeckt damit war aber sein „Abenteuer-Bedarf“, zu dem der 41-Jährige immer noch steht. Da er mit offenen Augen durch die Welt geht, nimmt er bewusst wahr, wie viel soziale Ungerechtigkeit es allerorten und vor allem in der „Dritten Welt“ gibt. Hier will er helfen. Spontan und direkt vor Ort. Drei Reisen in ferne Länder hat er nun absolviert. 2018 nach Mexiko, 2019 nach Ecuador, und in diesem Jahr kam er kürzlich von einer Reise in den Senegal zurück. Mit seiner Frau, einer Lehrerin, und den Kindern hat er vereinbart, dass er nicht länger als zehn bis zwölf Tag wegbleibt. Das wird so gerade akzeptiert. Einmal im Jahr. Lange vor der Reise beginnt Michael Eggers, bei Freunden, Geschäftspartnern und über Facebook Spenden zu sammeln. Das funktioniert. Dann nimmt er Verbindung zu einer nicht Gewinn orientierten Agentur für Sozialreisen (wie z.B. IFRI, TripSpirit, Travel Beyond, Make a difference, Go Volunteer Africa) auf. Flug und Unterkunft bezahlt er auf eigene Kosten. Bei der Ankunft erwartet ihn meist ein Koordinator, der ihn zum erwünschten Ziel leitet. Das sollen besonders von Armut betroffene Orte sein. Im Westen Mexikos war er in einer Schule für geistig und körperlich behinderte Kinder und lebte in einer Familie mit einem epileptischen Kind. Täglich war er mit der Lehrerin unterwegs und beteiligte sich mit seiner Geldspende beim Streichen der Fassade. Quito, die Hauptstadt von Ecuador, ist an sich keine arme Stadt, hat jedoch Elendsviertel aufzuweisen. Da standen ihm bereits 1.200 Euro an Spenden zur Verfügung. Er ging zu einer Schule im Armutsviertel und besorgte mit den Lehrern für die Schüler von drei Klassen Federmappen, Fußbälle, Springmatten, einen WLAN- Router und Waschmittel. Mit einer regelrechten Zeremonie wurde er verabschiedet. Im Senegal teilte Michael Eggers die gesammelten Spenden von nunmehr 1.500 „Ich will helfen. Spontan und direkt vor Ort.” Michael Eggers