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DAS ZAUBERPULVER

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„Was würden Sie tun, wenn man Sie freilassen und Ihnen Soldaten geben würde?"<br />

Der General schnitt eine solch schreckliche Grimasse, daß die Kinder, die von ihren Eltern<br />

mitgebracht worden waren, vor Angst zu weinen anfingen, während Totoschka ein<br />

ohrenbetäubendes Gebell anstimmte.<br />

„Was ich tun würde?" erwiderte der General heiser. „Krieg würde ich führen, rauben und<br />

morden! Oh, das wäre eine Lust!"<br />

„Führt ihn ab!" befahl der Scheuch.<br />

Der General wurde in die Schloßwerkstätte gebracht, wo der beste Drechsler der<br />

Smaragdenstadt bereits auf ihn wartete. Die Arbeit dauerte ganze drei Stunden. Aber<br />

niemand verließ den Platz, waren doch alle gespannt darauf, wie dieser ungewöhnliche<br />

Versuch enden würde.<br />

Und siehe! Von der Brücke stieg ein gutgelaunter lächelnder Mann. Lan Pirot war nur<br />

noch an der Maserung des Palisanderholzkopfes zu erkennen.<br />

Tänzelnd ging er durch die auseinanderweichende Menge und blieb vor dem Tisch der<br />

Richter stehen.<br />

„Sie wollen mich, glaube ich, sehen?" fragte er liebenswürdig.<br />

„Ja", sagte der Scheuch. „Wer sind Sie, wenn ich fragen darf ?"<br />

„Ja, wer bin ich eigentlich? Ehrenwort, ich weiß es selber nicht."<br />

Mit dem verwandelten Gesicht hatte Lan Pirot auch seinen Charakter gewandelt und die<br />

Vergangenheit völlig vergessen.<br />

„Sie heißen Lan Pirot", sagte der Scheuch.<br />

„Aber gewiß, ich heiße Lan Pirot, wie konnte ich es nur vergessen?!"<br />

„Sie sind Tanzlehrer", mischte sich Elli ein, der die neuen feinen Manieren Lan Pirots<br />

außerordentlich gefielen.<br />

„Ach richtig! Natürlich bin ich Tanzlehrer! Wo bleiben nur meine Schüler und meine<br />

Schülerinnen? Ich kann es gar nicht erwarten, ihnen die erste Stunde zu erteilen!"<br />

Singend und tänzelnd verließ Lan Pirot den Platz, gefolgt von einer lustigen Schar Jungen<br />

und Mädchen.<br />

Als sich die Begeisterung gelegt hatte, entschied das Volk einmütig, dem Scheuch den<br />

Titel „Dreimalkluger Herrscher der Smaragdenstadt" zu verleihen.<br />

SCHLUSS<br />

Es vergingen ein paar Tage. Die Holzköpfe, die sich in fleißige Heger verwandelt hatten,<br />

wurden in die Wälder des Landes der Käuer geschickt mit dem Auftrag, die Säbelzahntiger<br />

auszurotten. Binnen kurzer Zeit hatten sie's geschafft.<br />

Jetzt konnten Elli und Charlie Black die Heimreise antreten, denn der Weg durch das Land<br />

der Käuer war frei.<br />

Der Scheuch, der Holzfäller und der Löwe beschlossen, sich am Stadttor von ihren<br />

Freunden zu trennen, wie ihnen Charlie Black geraten hatte. Denn ein langer Abschied<br />

mache das Scheiden nur schwerer, meinte er.<br />

Die drei beneideten Kaggi-Karr, die Elli durch das Land der Käuer und weiter durch die<br />

Wüste begleiten konnte.

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