23.12.2012 Aufrufe

DAS ZAUBERPULVER

DAS ZAUBERPULVER

DAS ZAUBERPULVER

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

EINER GEGEN ELF<br />

Rregosa hatte dem Gespräch zwischen dem Statthalter und der Krähe gelauscht, und die<br />

Kunde, daß Urfins Holzköpfe sich mit einem Kämpfer der Befreiungsarmee schlagen<br />

würden, verbreitete sich schnell im ganzen Lande. Zwinkerer und Zwinkerinnen strömten<br />

in Scharen zur Kampfstätte und verbargen sich hinter den Felsen. Liebevoll schauten sie<br />

zum Holzfäller, ihrem ehemaligen Herrscher, hinüber.<br />

Als Enkin Fled des eisernen Mannes ansichtig wurde, tief ihm ein kalter Schauer über den<br />

Rücken. Er wußte, wie stark der Gegner war, hoffte aber dennoch, ihn zu besiegen.<br />

Erstens, weil der Holzfäller seine Axt nicht bei sich hatte, und zweitens, weil er gegen eine<br />

Übermacht von elf Mann zu kämpfen haben würde.<br />

Als sich die Gegner gegenüberstanden, befahl Elved seinen Soldaten, den Feind<br />

einzukreisen und ihn mit den Holzknüppeln niederzuschlagen, während er selbst im<br />

Hintergrund blieb.<br />

Eine erbitterte Schlacht begann. Die Knüppel trafen den eisernen Körper des Holzfällers<br />

und beulten ihm Rücken, Brust und Arme ein, doch das waren keine lebensgefährlichen<br />

Verwundungen. Der riesige Hammer des Holzfällers hingegen zerschmetterte mit jedem<br />

Treffer einen Holzkopf. Nach zehn wohlgezielten Schlägen hatte sich der Zug der Soldaten<br />

in einen Haufen Kleinholz verwandelt, das nur noch zum Ofenheizen zu verwenden war.<br />

Der letzte Soldat jedoch konnte, bevor er zusammenbrach, einen so wuchtigen Schlag<br />

gegen die Brust des Holzfällers führen, daß das Blechstück herausflog, das von Goodwin<br />

seinerzeit an der Stelle angebracht worden war, wo er dem eisernen Mann das Herz<br />

eingesetzt hatte. Der Riese wankte, und jeder konnte sehen, wie in seiner Brust das rote<br />

seidene Herz zuckte. Ehe er seine Fassung wiedererlangte, hatte sich Unteroffizier Elved,<br />

der heil geblieben war, da er am Kampf doch nicht teilgenommen hatte, von hinten an ihn<br />

herangeschlichen, eine Keule aufgehoben, und dem Holzfäller einen furchtbaren Hieb in<br />

den Rücken versetzt. Das Herz löste sich und flog in den Sand, und der eiserne Mann<br />

stürzte zu Boden. Seine letzten, kaum hörbaren Worte waren: „Ach, mein armes Herz!"<br />

Unteroffizier Elved brüllte vor Freude, und Enkin Fled schrie ihm frohlockend zu:<br />

„Schlag ihn tot! Zerschmettre den Scheuch! Hau den Feldmarschall zusammen! Pack die<br />

kleine Fee, ihre Anführerin!"<br />

Da eilten der Scheuch, Charlie Black und die anderen herbei, um das Mädchen mit ihren<br />

Leibern zu schützen. Hinter dem Stein sprang der Löwe hervor, doch da die Entfernung zu<br />

groß war, konnte er nicht rechtzeitig eingreifen. Mit erhobener Keule raste der<br />

wutschnaubende Unteroffizier auf das Mädchen zu, und Kaggi-Karr, die sich ihm mit<br />

flatternden Flügeln entgegenwarf, vermochte nichts auszurichten.<br />

In diesem Augenblick Schoß ein kleines Männchen, das sich hinter einem Stein verborgen<br />

hatte, wie ein Pfeil dem Unteroffizier entgegen. Dieses Männchen, das als der beste<br />

Schmied im Lande der Zwinkerer bekannt war, warf sich Elved vor die Füße, so daß dieser<br />

hinfiel und sich ein paarmal überschlug. Er sprang aber sogleich wieder auf und holte zu<br />

einem furchtbaren Schlag gegen den kühnen Zwinkerer aus. Da schwirrte das Lasso durch<br />

die Luft, und die Schlinge umfing Elveds Arme. Charlie, Faramant und Din Gior zogen das<br />

Seil mit einem Ruck an, und der rotgesichtige Unteroffizier stürzte in den Sand.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!