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DAS ZAUBERPULVER

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Zwei Züge Holzköpfe und etwa drei Dutzend Polizisten brachen in die genannte Richtung<br />

auf. Die Soldaten liefen schwerfällig die Straße entlang, stolperten und fielen, und die<br />

Polizisten schossen mit ihren Schleudern Steine in die Gebüsche, wenn sich dort etwas<br />

regte.<br />

Dann und wann lief der Polizeichef, der die Verfolger anführte, in ein Haus, um<br />

Erkundigungen über die Flüchtlinge einzuholen. Die Bewohner aber antworteten auf seine<br />

Fragen, wie Faramants Boten sie gelehrt hatten:<br />

„Sie sind hier vorbeigekommen, jawohl, etwa vor drei Stunden..." Dann hieß es „vor zwei<br />

Stunden" und schließlich „vor einer Stunde".<br />

Der Eifer der Verfolger nahm zu, je näher sie sich dem Ziele wähnten. Als sie aber Meile<br />

um Meile zurücklegten und von den Flüchtlingen noch immer keine Spur zu sehen war,<br />

fingen sie zu rasen an.<br />

Die wutschnaubenden Polizisten schickten aus ihren Schleudern einen Hagel von Steinen<br />

über die Straße.<br />

Dann ereignete sich folgendes:<br />

Der Polizeichef war weit vorausgeeilt, und seine Untergebenen, die vollkommen außer<br />

Rand und Band geraten waren, glaubten., einen der Flüchtlinge vor sich zu haben.<br />

Unzählige Steine trafen den Polizeimeister, zerbrachen ihm Arme und Beine und schlugen<br />

ihm den Kopf ab. Mit Geheul stürzten Polizisten und Soldaten auf ihr Opfer zu - und<br />

blieben wie vom Donner gerührt stehen. Sie wußten nicht, was sie anfangen sollten, und<br />

niemand war da, der ihnen hätte befehlen können.<br />

Dann lasen sie die Reste ihres Kommandanten auf und traten den Rückweg an. Als sie in<br />

die Stadt kamen, meldete einer der Polizisten dem Obersten Zeremonienmeister, was sich<br />

zugetragen hatte. Ruf Bilan wurde weiß im Gesicht wie die Wand. Bis zu diesem<br />

Augenblick hatte er immer noch gehofft, daß man die Flüchtlinge einfangen würde. Dann<br />

hätte er den ganzen Vorfall vor dem König verheimlichen können. Jetzt aber mußte er<br />

diesem melden, daß die Gefangenen, die Urfin so kostbar waren, geflohen und überdies<br />

noch der Polizeichef umgekommen sei, den der Herrscher für seinen Eifer und seine<br />

Gewandtheit so sehr geschätzt hatte.<br />

Nach Entgegennahme des Berichts sagte Urfin finster:<br />

„Das sind die Streiche des verdammten Mädchens, dieser kleinen Fee namens Elli. Die<br />

Flüchtlinge sind verschwunden, sagst du?"<br />

„Spurlos, o mächtiger König der Smaragden . . ."<br />

..Faß dich kürzer!" brüllte Urfin.<br />

„Zu Befehl! Das Schlimmste aber ist, daß die Verfolger absichtlich irregeführt wurden,<br />

und das ist schon eine richtige Verschwörung!"<br />

Urfin unterließ es, den Polizeichef zu reparieren, und der Koch Baluol warf dessen<br />

Überreste in den Herd, wo sie lichterloh brannten.<br />

Nachdem Charlie Black sich vergewissert hatte, daß die Flucht von Din Gior und Faramant<br />

geglückt war, führte er seine Schutzbefohlenen die Turmtreppe hinunter. Die drei<br />

bemühten sich, kein Geräusch zu machen. Es kostete den Eisernen Holzfäller aber große<br />

Anstrengung, durch die kleine Öffnung in der Tür zu schlüpfen. Dann zogen sie den<br />

geschwächten Scheuch hindurch, dessen Kleider jetzt fürchterlich aussahen.

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