DAS ZAUBERPULVER
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WIE DIE SÄBELZAHNTIGER<br />
VERTRIEBEN WURDEN<br />
Die Käuer begleiteten die Wanderer bis an die Landesgrenze. Als sie die letzten Farmen<br />
hinter sich hatten und zu beiden Seiten des Weges nur noch finsterer Wald stand, setzten<br />
die Käuer das Gepäck ab und verneigten sich tief.<br />
„Lebe wohl, liebe Frau Fee des Tötenden Häuschens!" sagten sie. „Sei uns nicht böse, daß<br />
wir nicht weiter mitgehen, aber uns graust vor dem unheimlichen Wald."<br />
Dabei fingen sie bitterlich zu schluchzen an. Damit die Schellen sie dabei nicht störten,<br />
hatten sie wieder die Hüte abgenommen und auf die Erde gelegt.<br />
„Lebt wohl, teure Freunde", erwiderte ihnen Elli. „Und weint nicht mehr, denn ihr seid<br />
jetzt freie Menschen, und ich hoffe, daß ihr's immer bleiben werdet!"<br />
„Richtig, richtig! Wir hätten's fast vergessen!" riefen die Käuer und fingen zu lachen an. Es<br />
war einfach unfaßbar, wie schnell die Stimmung bei diesen Menschlein wechselte.<br />
Als die winzigen Gestalten hinter einer Biegung verschwanden und das liebliche Geläute<br />
ihrer Schellen verhallt war, gingen die Wanderer weiter.<br />
Bald gewahrten sie in einer Schneise neben der Straße eine Hütte.<br />
„Das ist ja das Haus des Eisernen Holzfällers!" rief Elli freudig aus. „Dort hatten wir<br />
übernachtet, ich und der Scheuch, und am nächsten Morgen trafen wir den Holzfäller. Der<br />
Arme stand unbeweglich wie eine Statue unter einem Baum und stöhnte. Erinnerst du dich<br />
noch, Totoschka?"<br />
„Ja", erwiderte das Hündchen mürrisch. „Ich hab mir damals einen Zahn ausgebrochen, als<br />
ich ihn ins Bein beißen wollte. Freilich hätte ich es nicht tun sollen, der Holzfäller war<br />
doch ein Prachtkerl. Aber damals wußte ich ja gar nicht, daß er aus Eisen war, und hielt es<br />
für meine Pflicht, Elli zu beschützen."<br />
Es wurde Abend, und die Wanderer beschlossen, in der Hütte zu übernachten. Dem<br />
Seemann war die Hütte allerdings etwas zu klein, und so kam es, daß seine Beine aus der<br />
offenen Tür hinausragten.<br />
Am nächsten Abend sagte der Löwe:<br />
„Bald werden wir in meinem heimatlichen Wald sein, wo ich Elli zum erstenmal erblickte.<br />
Dort werden wir auf prächtigem weichem Moos ausruhen, unter prächtigen hohen Bäumen<br />
neben einem prächtigen tiefen Teich, in dem prächtige Frösche leben, die die lautesten<br />
Stimmen im ganzen Wunderland haben."<br />
„Merkwürdig", sagte Totoschka spöttisch, „wie hast du's nur über dich gebracht, einen so<br />
prächtigen Ort zu verlassen und in einen fremden Wald zu ziehen?"<br />
„Was sollte ich denn tun, wo mich doch die Staatsgeschäfte riefen?" seufzte der Löwe und<br />
griff sich mit der Tatze nachdenklich an den Hals, wo die goldene Kette hing. „Man hat<br />
mich doch zum König erwählt..."<br />
Zwei Tage später kamen sie zu dem Wald, in dem die Säbelzahntiger hausten. Dumpfes<br />
Gebrüll schlug an ihr Ohr, das sich wie ferner Donner anhörte. Kalte Schauer liefen ihnen<br />
über die Rücken.<br />
Charlie Black befahl, haltzumachen.<br />
„Wir müssen Vorkehrungen treffen", sagte er.