23.12.2012 Aufrufe

DAS ZAUBERPULVER

DAS ZAUBERPULVER

DAS ZAUBERPULVER

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

WIE DIE SÄBELZAHNTIGER<br />

VERTRIEBEN WURDEN<br />

Die Käuer begleiteten die Wanderer bis an die Landesgrenze. Als sie die letzten Farmen<br />

hinter sich hatten und zu beiden Seiten des Weges nur noch finsterer Wald stand, setzten<br />

die Käuer das Gepäck ab und verneigten sich tief.<br />

„Lebe wohl, liebe Frau Fee des Tötenden Häuschens!" sagten sie. „Sei uns nicht böse, daß<br />

wir nicht weiter mitgehen, aber uns graust vor dem unheimlichen Wald."<br />

Dabei fingen sie bitterlich zu schluchzen an. Damit die Schellen sie dabei nicht störten,<br />

hatten sie wieder die Hüte abgenommen und auf die Erde gelegt.<br />

„Lebt wohl, teure Freunde", erwiderte ihnen Elli. „Und weint nicht mehr, denn ihr seid<br />

jetzt freie Menschen, und ich hoffe, daß ihr's immer bleiben werdet!"<br />

„Richtig, richtig! Wir hätten's fast vergessen!" riefen die Käuer und fingen zu lachen an. Es<br />

war einfach unfaßbar, wie schnell die Stimmung bei diesen Menschlein wechselte.<br />

Als die winzigen Gestalten hinter einer Biegung verschwanden und das liebliche Geläute<br />

ihrer Schellen verhallt war, gingen die Wanderer weiter.<br />

Bald gewahrten sie in einer Schneise neben der Straße eine Hütte.<br />

„Das ist ja das Haus des Eisernen Holzfällers!" rief Elli freudig aus. „Dort hatten wir<br />

übernachtet, ich und der Scheuch, und am nächsten Morgen trafen wir den Holzfäller. Der<br />

Arme stand unbeweglich wie eine Statue unter einem Baum und stöhnte. Erinnerst du dich<br />

noch, Totoschka?"<br />

„Ja", erwiderte das Hündchen mürrisch. „Ich hab mir damals einen Zahn ausgebrochen, als<br />

ich ihn ins Bein beißen wollte. Freilich hätte ich es nicht tun sollen, der Holzfäller war<br />

doch ein Prachtkerl. Aber damals wußte ich ja gar nicht, daß er aus Eisen war, und hielt es<br />

für meine Pflicht, Elli zu beschützen."<br />

Es wurde Abend, und die Wanderer beschlossen, in der Hütte zu übernachten. Dem<br />

Seemann war die Hütte allerdings etwas zu klein, und so kam es, daß seine Beine aus der<br />

offenen Tür hinausragten.<br />

Am nächsten Abend sagte der Löwe:<br />

„Bald werden wir in meinem heimatlichen Wald sein, wo ich Elli zum erstenmal erblickte.<br />

Dort werden wir auf prächtigem weichem Moos ausruhen, unter prächtigen hohen Bäumen<br />

neben einem prächtigen tiefen Teich, in dem prächtige Frösche leben, die die lautesten<br />

Stimmen im ganzen Wunderland haben."<br />

„Merkwürdig", sagte Totoschka spöttisch, „wie hast du's nur über dich gebracht, einen so<br />

prächtigen Ort zu verlassen und in einen fremden Wald zu ziehen?"<br />

„Was sollte ich denn tun, wo mich doch die Staatsgeschäfte riefen?" seufzte der Löwe und<br />

griff sich mit der Tatze nachdenklich an den Hals, wo die goldene Kette hing. „Man hat<br />

mich doch zum König erwählt..."<br />

Zwei Tage später kamen sie zu dem Wald, in dem die Säbelzahntiger hausten. Dumpfes<br />

Gebrüll schlug an ihr Ohr, das sich wie ferner Donner anhörte. Kalte Schauer liefen ihnen<br />

über die Rücken.<br />

Charlie Black befahl, haltzumachen.<br />

„Wir müssen Vorkehrungen treffen", sagte er.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!