DAS ZAUBERPULVER
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„Wie, wenn der Große und Schreckliche es gehört hat?` Urfin zog den Kopf ein, als<br />
erwarte er den Schlag einer unsichtbaren Hand. Aber nichts geschah, und Urfin beruhigte<br />
sich.<br />
„Man sollte immerhin vorsichtiger sein`, dachte er. ,Für den Anfang kann ich mich ja mit<br />
dem Blauen Land begnügen. Aber später ...“<br />
Er wagte jedoch nicht, den Gedanken zu Ende zu denken - zu sehr fürchtete er Goodwin . .<br />
. . .Urfin kannte die Pracht und den Reichtum der Smaragdenstadt. Er war in seiner Jugend<br />
dort gewesen und hatte die verlockenden Schätze dieser Stadt noch gut im Gedächtnis.<br />
Er hatte dort wunderbare Häuser gesehen, deren obere Stockwerke breiter waren als die<br />
unteren und deren Dächer sich über den Straßen fast berührten. In den Straßen war es<br />
deshalb immer dunkel und kühl. In diesem Halbdunkel wandelten gemächlich die<br />
Einwohner, die alle, grüne Brillen trugen, und Smaragden, die in den Wänden der Häuser<br />
und sogar zwischen den Pflastersteinen eingesprenkelt waren, strahlten ein geheimnisvolles<br />
Licht aus . . .<br />
Zur Bewachung dieser ungeheuren Schätze hielt Goodwin, der Zauberer, kein großes Heer<br />
- seine Armee bestand aus nur einem einzigen Soldaten namens Din Gior. Goodwin<br />
brauchte ein Heer, denn ein Blick seiner Augen genügte, jeden feindlichen Heerhaufen zu<br />
versengen!<br />
Din Gior widmete seine ganze Zeit der Pflege seines Bartes. Das war aber auch ein<br />
einmaliger Bart - er reichte bis zur Erde. Der Soldat kämmte ihn den ganzen lieben Tag mit<br />
einem Kamm aus Kristall, und manchmal flocht er ihn zu einem Zopf zusammen.<br />
Einmal führte Din Gior bei einem Palastfest zur Unterhaltung des Volkes Kunststücke mit<br />
Waffen vor. Er ging dabei mit Schwert, Lanze und Schild so geschickt um, daß die Menge<br />
über alle Maßen staunte.<br />
Nach der Parade trat Urfin an Din Gior heran und sagte:<br />
„Ehrenwertester Din Gior, gestattet mir, Euch meine Begeisterung auszusprechen! Wo<br />
habt Ihr denn diese Künste gelernt?"<br />
Geschmeichelt erwiderte der Soldat: „In alten Zeiten wurden in unserem Land oft Kriege<br />
geführt, ich hab darüber in den Chroniken gelesen. Alte militärische Schriften erzählen<br />
davon, wie die Hauptleute ihre Soldaten abrichteten, welche militärischen Übungen es<br />
damals gab und wie die Befehle erteilt wurden. Das alles hab ich eifrig studiert und dann<br />
angewandt. Ihr seht, es war nicht vergeblich . . ."<br />
Um die militärischen Übungen des Soldaten Din Gior in seinem Gedächtnis aufzufrischen,<br />
nahm sich Urfin den hölzernen Clown vor.<br />
„Hallo, Clown!" rief er, „wo steckst du?"<br />
„Hier, mein Herr!" piepste es hinter der Truhe. „Willst du mich schon wieder prügeln?"<br />
„Komm her, hab keine Angst, ich bin dir nicht mehr böse."<br />
Der Clown kroch aus seinem Schlupfwinkel hervor.<br />
„Laß mal sehen, wozu du taugst", sagte Urfin. „Kannst du marschieren?"<br />
„Was ist das, marschieren, Herr?"<br />
„Du sollst mich nicht Herr nennen, sondern Gebieter! Bär, auch du, merk dir diese<br />
Anrede!"<br />
,.Zu Befehl, Gebieter!" erwiderten gleichzeitig der Clown und der Bär.