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DAS ZAUBERPULVER

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Am Ufer des Sees war eine Stadt zu sehen. Eine hohe Festungsmauer umgab sie, mit<br />

Türmen an den Ecken und über den Toren. In der Mitte ragte ein großes rundes Schloß<br />

empor, dessen Dach in allen nur erdenklichen Farben schillerte.<br />

„Ein sonderbares Dach!" sagte der Seemann. „Und dort, neben der Mauer, das sieht ja wie<br />

eine Fabrik aus! Auch sehe ich hart am Ufer ein riesiges Rad, es pumpt wahrscheinlich<br />

Wasser in das Fabrikhaus. Das Wasser treibt wohl die Maschinen an. Doch welche Kraft<br />

setzt denn das Rad in Bewegung? Ich kann's mir nicht erklären . . . Schau mal hin, Elli, du<br />

hast ja bessere Augen als ich."<br />

Elli richtete das Fernrohr auf das Rad und wußte lachen.<br />

„Die haben ja den Sechsfüßer eingespannt, ha, ha, ha! Er dreht das Rad wie ein<br />

Eichhörnchen!"<br />

Der Seemann setzte das Rohr ans Auge und fing gleichfalls zu lachen an.<br />

„Das haben sich die Erzgräber famos ausgedacht, ha, ha, ha! Sieh nur, wie er auf die<br />

Schaufeln tritt, als ob es Stufen wären, die aus dem Wasser herausführten! Was es nicht<br />

alles gibt!"<br />

Der Seemann war über die Klugheit, mit der die Höhlenbewohner die Kraft und das<br />

Gewicht des gewaltigen Sechsfüßers auszunutzen wußten, begeistert.<br />

„Ich möchte gerne wissen, womit sie das Ungeheuer füttern!"<br />

„Vielleicht mit Fisch?" meinte Elli.<br />

Beide begannen zu raten, wie es den Erzgräbern gelungen sein mochte, das furchtbare Tier<br />

zu zähmen. Dabei richteten sie wieder ihr Fernrohr auf ,die Wiesen mit den roten und<br />

gelben Gräsern und auf die fernen braunen Hügel . . .<br />

Der Löwe, Totoschka und Kaggi-Karr waren neugierig, was Charlie und Elli in solche<br />

Aufregung versetzt hatte, und die beiden mußten ihnen den Platz an der Öffnung abtreten.<br />

Auf den Löwen machte das Bild keinen besonderen Eindruck.<br />

Totoschka jedoch begann vor Erregung zu zittern, als er durch das Loch blickte, er knurrte,<br />

kläffte und konnte sich lange Zeit nicht beruhigen. Kaggi-Karr erbot sich, in das<br />

geheimnisvolle Land auf Kundschaft zu fliegen. Bei der Rückkehr, sagte sie,<br />

werde sie den Freunden ihre Beobachtungen haargenau erzählen. Doch da gewahrte sie<br />

unter den Wolken einen dunklen Punkt, der schnell näher kam, und sie gab ihre Absicht<br />

auf, was sehr vernünftig war, wie sich gleich herausstellen sollte.<br />

Elli, die die Krähe am Fenster abgelöst hatte, schrie auf. Mit bloßem Auge erkannte sie ein<br />

Ungeheuer, das an eine tausendfach vergrößerte Eidechse erinnerte und geradewegs auf sie<br />

zuflog.<br />

Der Drache schwang zwei riesige Flügel, sein gewaltiger Rachen war weit aufgesperrt,<br />

zwischen den langen spitzen Zähnen zuckte eine feuerrote Zunge, die gelben tellergroßem<br />

Augen waren von den Lidern halb verdeckt, der Rücken war schwarz, und unter dem mit<br />

schmutziggelben Schuppen bedeckten Bauch ragten zwei mächtige Tatzen mit scharfen<br />

Krallen. Ein furchterregender und abscheulicher Anblick!<br />

Das Erstaunlichste aber war, daß auf dem Rücken des Tieres ein Mann saß.<br />

„Bei allen Wasserfällen der Welt!" sagte der Seemann leise. „Diese Erzgräber müssen aber<br />

tüchtige Kerle sein!

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