DAS ZAUBERPULVER
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WIEDERSEHEN MIT DEM SCHEUCH<br />
UND DEM EISERNEN HOLZFÄLLER<br />
Siehst du, nicht umsonst haben wir so viele Gefahren auf uns genommen!" rief Charlie<br />
Black erfreut aus. „Der Gang führt wirklich bis zum Turm!"<br />
„Brech die Tür auf, Onkel Charlie", schlug Elli vor.<br />
„Das geht nicht", erwiderte Charlie, „man könnte uns hören."<br />
Von draußen drangen der tiefe Baß eines hölzernen Unteroffiziers und die schrillen<br />
Stimmen der Polizisten zu ihnen.<br />
Der Durchbruch mußte ohne Lärm geschehen. Charlie holte aus seinen Taschen das<br />
notwendige Werkzeug hervor, bohrte nebeneinander mehrere Löcher, erweiterte sie mit<br />
dem Messer und begann mit der Handsäge zu arbeiten. In einer halben Stunde hatte er eine<br />
viereckige Öffnung ausgesägt, durch die ein Mensch schlüpfen konnte.<br />
„Elli", sagte der Seemann, „geh jetzt hinauf und sag dem Scheuch und dem Holzfäller, daß<br />
wir da sind und auf sie warten. Aber sei vorsichtig, und auch die beiden sollen aufpassen,<br />
daß die Wache nichts merkt."<br />
„Und was geschieht mit Din Gior und Faramant?" fragte das Mädchen. „Wenn der<br />
Scheuch und der Eiserne Holzfäller fliehen, wird Urfin seinen Zorn an ihnen auslassen."<br />
Der Seemann kratzte sich den Nacken.<br />
„Ja, da hast du recht, daran hab ich nicht gedacht. Aber was sollen wir denn tun?"<br />
„Ich glaube, der Scheuch und der Holzfäller müssen hier bleiben, bis wir Din Gior und<br />
Faramant aus dem Kerker befreit I haben. Aber wie wir's tun sollen, weiß ich nicht.<br />
Vielleicht kann uns der Scheuch mit einer guten Idee helfen?"<br />
„Richtig! Das Treppensteigen fällt mir zwar schwer, doch es bleibt uns nichts anderes<br />
übrig, wir müssen gemeinsam beraten."<br />
Elli stieg langsam die steile Treppe hinauf, hinkend folgte ihr Charlie.<br />
Der Löwe blieb unten, denn das Loch in der Tür war für seinen mächtigen Körper zu klein.<br />
Oben angekommen, schaute Elli vorsichtig in den Raum, wo sich ihre Freunde befanden.<br />
Sie legte den Zeigefinger an den Mund, womit sie den Freunden zu verstehen gab, daß sie<br />
sich ruhig verhalten sollten. Sie befürchtete nämlich, die beiden könnten bei ihrem Anblick<br />
in ein Jubelgeschrei ausbrechen.<br />
Ihre Befürchtungen erwiesen sich jedoch als unbegründet. Der Eiserne Holzfäller wußte<br />
sich schon seit jeher zu beherrschen, und dem Scheuch war der Karzer eine bittere Lehre<br />
gewesen. Von der Feuchtigkeit des unterirdischen Gelasses waren die Farben auf seinem<br />
Gesicht zerflossen, jetzt hörte und sah er schlecht und konnte nur im Flüsterton sprechen,<br />
was ihm in seiner jetzigen Lage übrigens gut zustatten kam!<br />
Beim Anblick Ellis wollten ihr die beiden um den Hals fallen, doch sie hielten an sich, als<br />
sie hinter ihr den Seemann sahen.<br />
Obwohl sie ihn aus den Schilderungen der Krähe kannten, waren sie bei seinem Erscheinen<br />
doch etwas verlegen.