23.12.2012 Aufrufe

DAS ZAUBERPULVER

DAS ZAUBERPULVER

DAS ZAUBERPULVER

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Charlie sagte ihnen freundlich guten Tag. Der Scheuch erwiderte seinen Gruß mit einem<br />

Kratzfuß, während der Holzfäller seinen Trichter lüftete und sich höflich verbeugte.<br />

Kaggi-Karrs schwarze Äuglein leuchteten stolz. Ei, dachte sie, zeigt mir doch eine andere<br />

Krähe, die einen solchen Auftrag so glänzend auszuführen gewußt hätte!<br />

Nach den herzlichen Begrüßungsworten begann Elli von Din Gior und Faramant zu<br />

sprechen.<br />

„Was euch betrifft, so könntet ihr gleich jetzt durch den unterirdischen Gang fliehen. Aber<br />

dann wäre es um Din Gior und Faramant geschehen!"<br />

Da rief der Holzfäller:<br />

„Wenn sie unsretwegen umkommen, wird mir das Herz in der Brust zerspringen . . ."<br />

Dabei fing er bitterlich zu weinen an. Die Tränen rannen ihm über die Wangen, und seine<br />

Kiefer rosteten sogleich ein. Verzweifelt schüttelte der eiserne Mann den Kopf, konnte<br />

aber kein Wort hervorbringen. Zum Glück stak die Ölkanne in seinem Gürtel. Der Scheuch<br />

zog sie heraus, um ihm die Kiefer zu schmieren, da er aber schlecht sah, troff das Öl in des<br />

Holzfällers Ohr. Es dauerte eine geraume Weile, bis die Kiefer geölt<br />

waren und der Holzfäller wieder sprechen konnte:<br />

„Hör zu, Bruder Scheuch", sagte er, „jetzt streng mal dein kluges Gehirn an und sag, was<br />

wir weiter tun sollen."<br />

Der Scheuch aber flüsterte kummervoll:<br />

„Mit meinem klugen Gehirn klappt etwas nicht. Die Feuchtigkeit im Karzer . . ."<br />

Kaggi-Karr unterbrach ihn:<br />

„Faramant und Din Gior sitzen in einem Keller des Hinterhofs. Ich kann mich erinnern,<br />

daß vom Zimmer des Kochs ein Weg zu ihrem Fenster führt."<br />

„Das wäre ja großartig!" rief Charlie erfreut, hielt sich aber sogleich erschrocken den<br />

Mund zu. „Ich habe etwas, womit sich die beiden befreien könnten. Es fragt sich nur, wie<br />

das Ding zu ihnen kommt..."<br />

Er kramte in seinem Rucksack und holte eine kleine Stahlsäge hervor.<br />

„Damit kann man jedes Gitter durchsägen."<br />

„Ja, aber wie schaffen wir sie hin?" flüsterte der Scheuch. „Ach, wein mein Gehirn doch<br />

nur wieder in Ordnung wäre . . . Mir kommt aber nichts in den Kopf, das ärgert mich zu<br />

Tode, es ist schrecklich . . ."<br />

Elli umarmte den Strohmann und streichelte ihm über das verwaschene Gesicht.<br />

„Mein Lieber, sei nicht traurig, ich werde für dich denken!"<br />

Qualvolles Schweigen trat ein. Um in das Schloß zu kommen und die Häftlinge wenigstens<br />

durch das vergitterte Fenster zu sehen, mußte man den Turm verlassen. Vor der Tür<br />

standen aber Holzköpfe Wache, und der zweite Ausgang mündete in der unterirdischen<br />

Höhle, in der der Sechsfüßer hauste.<br />

Wer würde es wagen, allein hinzugehen?<br />

Die Lage schien ausweglos. Aber durften sie den braven Faramant und Din Gior ihrem<br />

Schicksal überlassen?<br />

„Ich will den beiden die Säge bringen", rief Kaggi-Karr, „mich können weder Wände noch<br />

Gitter aufhalten!"

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!