Fleischguide donauland Rind
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PRAXISTIPP<br />
Die kräftige, äußere Bindehaut des Mageren Meisels sollte vor der Zubereitung<br />
weitgehend entfernt werden, nicht aber die Sehne im Inneren. Diese verhält sich<br />
bei ausreichend langer Garzeit nämlich ähnlich wie jene des Schulterscherzels,<br />
die sogar eine geschätzte Spezialität darstellt: Sie wird weich und versorgt das<br />
umliegende Fleisch mit Saft und Aroma.<br />
Der Name des „Mageren Meisels“ spricht nicht etwa von einem Vogel, sondern von<br />
einem Nagetier. Die Bezeichnung dieses Teilstücks leitet sich nämlich vom Lateinischen<br />
„Musculus“ (Mäuschen) ab, und tatsächlich handelt es sich bei diesem<br />
Gustostück vom Vorderviertel des <strong>Rind</strong>es um einen idealtypischen Muskel: Er ist<br />
mager, kompakt und gut portionierbar. Die deutsche Bezeichnung „Falsches Filet“<br />
für dieses Teilstück ist hingegen etwas irreführend, denn dem Lungenbraten ähnelt<br />
dieses Fleisch zwar annähernd in Form und Farbe, keineswegs jedoch in der Textur,<br />
die doch deutlich robuster und langfaseriger ist. Außerdem ist das Magere Meisel<br />
– ähnlich wie das Schulterscherzel – von einer kräftigen Sehne durchzogen. Als<br />
Schmorbraten ist das Magere Meisel aufgrund seines kräftigen <strong>Rind</strong>fleischaromas<br />
ein Gedicht. Außer zum Schmoren eignet sich das Teilstück aber auch sehr gut zum<br />
Dünsten (Schnitzel), Sieden und Braten. So mager ist dieses Meisel jedoch, dass<br />
es als Begleitung am Teller eher gehaltvolle Saucen oder einen großen Löffel Suppe<br />
braucht.<br />
AT: Mageres Meisel<br />
D: Falsches Filet,<br />
Schulterfilet<br />
CH: Schulterfilet<br />
ENG: Chuck tenderloin<br />
ITA: Girello<br />
F: Jumeau de bifteck<br />
HU: Lapocka (Oldal)<br />
Teilstückgewicht im Ø:<br />
Jungstier: ca. 1,5 kg<br />
Kalbin: ca. 1 kg<br />
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