CHI #20 | Ausgabe 1/24

DU MAI UND DER RÜCKEN
Schon sein Verlauf zeigt: Der Du Mai stärkt
die Wirbelsäule – im speziellen den unteren
Rücken. Körperliche Bewegung setzt ausreichend
Yang-Energie voraus. Die Kraft des
Yang sorgt für die notwendige Aufrichtung
und einen geraden Rücken.
Ist es reduziert, kommt es zu akuten und
chronischen Beschwerden. Auch Bandscheibenvorfälle
stehen meist in einem direkten
Zusammenhang mit einer Schwäche im Du
Mai.
DU MAI UND DAS
NEUROLOGISCHE SYSTEM
Der Du Mai ernährt das Mark, das Rückenmark
und versorgt das Gehirn. So können alle neurologischen
Themen über den Du Mai erreicht
und beeinflusst werden, wie etwa Schwindel,
Demenz, motorische Störungen, Morbus Parkinson,
Migräne und weitere.
ÜBUNG
Wie eine schützende Hülle schmiegen sich Ren
Mai und Du Mai über Oberkörper und Kopf. Ganz
selbstverständlich gehen sie ineinander über,
schützen und versorgen den Menschen mit
wesentlichen Aspekten des Seins. Frauen sind,
energetisch betrachtet mehr Yin, Männer mehr
Yang. Und doch ist beides in beiden vorhanden
und soll geachtet sowie gestärkt werden.
Über die Arbeit mit den Meridianen können wir
auf den Energiehaushalt von Körper und Geist
sanft Einfluss nehmen. Achtsame Berührungen
können viel ausgleichen und wieder in Schwung
bringen.
DER VERLAUF DES DU MAI
Der Du Mai-Meridian verläuft vom Ende des Steißbeins
über die Mitte des Rückens, den Nacken, Schädel und die
Nasenwurzel bis ober die Oberlippe.
Seine wichtigsten Punkte:
Du 3: Yang-Passtor der Lenden
Er befindet sich unterhalb des Dornfortsatzes des
4. Lendenwirbelkörpers, an der Oberkante der Beckenschaufeln.
Er unterstützt bei Rückenschmerzen, Kälte im
unteren Rücken, schwacher Sexualkraft, Menstruationsstörungen
und Erschöpfung.
Du 4: Tor des Lebens
Er befindet sich unter dem Dornfortsatz des 2. Lendenwirbels.
Das Tor des Lebens ist der Zugang zu unserer
Vitalität und Lebenskraft. Er stärkt und wärmt die Nieren
und stützt den Rücken.
Du 14: Großer Wirbel
Er befindet sich unter dem Dornfortsatz des 7. Halswirbels
(hier kannst du vielleicht eine Erhöhung am Nacken
spüren). Dieser Punkt ist mit allen Yang-Meridianen verbunden.
Daher können über ihn Blockaden im Rücken,
Kopf, Hals und Nacken ausgeleitet und Verspannungen
beseitigt werden.
Du 20: 100 Zusammenkünfte
Er befindet sich am höchsten Punkt des Körpers, auf der
Mitte des Schädeldachs. Dort treffen alle Yang-Leitbahnen
zusammen. Er wirkt stabilisierend bei Schwindel und
Ohnmacht und hilft bei Kopfschmerzen, Bluthochdruck
und Schlafstörungen.
Du 26: Wassergraben
Er befindet sich in der Rinne zwischen Nase und Oberlippe.
Er gilt als Notfallpunkt bei Ohnmacht und epileptischen
Anfällen.
So geht’s: Streiche gleichzeitig oder hintereinander
(nach Bauchgefühl) über beide Meridiane
von unten nach oben bis zu den Bereichen oberund
unterhalb der Lippen. Verweile dort, wo
du das Bedürfnis hast, länger. Gerne kannst du
diese Übung auch in Gedanken durchführen und
dich energetisch von den beiden Wundermeridianen
umhüllen lassen. Genieße so das Gefühl,
dass du von den Kräften der Natur umsorgt und
beschützt bist.
CHI
AUTORIN
LIS KUNDEGRABER
praktiziert in ihrer Praxis in Wien Shiatsu und
Cranio Sacrale Körperarbeit. Ihre Schwerpunkte
sind frauenspezifische Themen sowie geführte
Meridianreisen und Körpermeditationen.
→ www.shiatsuforall.at
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