CHI #20 | Ausgabe 1/24

Seit den Anfängen unserer Geschichte schmücken sich Menschen mit Farben,
um Momente des Lebens zu markieren. Im frühen Zeitalter des Menschen diente
die Körperbemalung als Ausdrucksmittel für Totenrituale, feierliche Opfergaben
oder als Kriegsbemalung. Erd- und Pflanzenfarben wurden nicht nur genutzt,
um zu schmücken, sondern symbolisierten Rang und Zugehörigkeit, halfen in
Rollen zu schlüpfen und Identitäten zu definieren. Die Menschen hatten viel mehr
Verbindung zu sich selbst und lebten mehr im Einklang mit der Natur.
Heute, inmitten des lauten Trubels
von Stress, Hektik und den Schatten
vergangener Traumata, fühlen
sich viele Menschen getrennt von
sich selbst, haben die Verbindung
zu sich und ihrer Kraft verloren
und funktionieren nur noch im
Hamsterrad. Die moderne Welt,
geprägt von digitaler Beschleunigung,
lässt das Bedürfnis nach
einer achtsamen Verbindung mit
unserem eigenen Körper, unserer
Identität und der Natur wieder
aufleben. Hier tritt die befreiende
Berührungskunst der Körpermalerei
in Erscheinung.
WAS IST DIE
HEILSAME KÖRPERMALEREI?
Die heilsame Körpermalerei ist
weit mehr als nur ein Pinselstrich
auf der Haut. Sie ist eine innovative
Methode, die therapeutische
und präventive Aspekte vereint.
Ob Selbstbemalung mit Pinsel
oder Finger oder auch im Austausch
mit einem Therapeuten
– sie hilft, Selbstwahrnehmung,
Identitätsfindung, Selbstwert und
emotionale Bindungen zu stärken.
CHI
114