31.01.2024 Aufrufe

CHI #20 | Ausgabe 1/24

Das Magazin der Neuen Zeit begleitet dich mit jeder Menge Inspiration für gutes CHI durch den Wandel. Mit aktuellen und interessanten Themen des Alltags rund um Gesundheit und Bewusstsein, Spiritualität und Natur, Psychologie und Familie, Ökologie und Nachhaltigkeit. CHI stellt seinen Fokus klar und kompromisslos unter dieses Motto und ist an deiner Seite auf dem Weg in die Neue Zeit.

Das Magazin der Neuen Zeit begleitet dich mit jeder Menge Inspiration für gutes CHI durch den Wandel. Mit aktuellen und interessanten Themen des Alltags rund um Gesundheit und Bewusstsein, Spiritualität und Natur, Psychologie und Familie, Ökologie und Nachhaltigkeit. CHI stellt seinen Fokus klar und kompromisslos unter dieses Motto und ist an deiner Seite auf dem Weg in die Neue Zeit.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

GOOD.MIND<br />

ziehung lebt. Statt dem abendlichen<br />

Krimi ein gutes zu Buch lesen oder<br />

eine interessante Fachzeitschrift,<br />

lässt entspannt einschlafen und<br />

erhöht somit die Schlafqualität. Die<br />

Signale des Hungers wahrzunehmen<br />

und gleichzeitig unterscheiden<br />

zu lernen, ob der Impuls, etwas essen<br />

zu wollen, von Hunger kommt<br />

oder einer Emotion entspringt, die<br />

mit Essen gestillt werden will.<br />

Andererseits kann Selbstfürsorge<br />

auch bedeuten, der Aufschieberitis<br />

entgegenzuwirken und endlich das<br />

Projekt in Angriff zu nehmen und<br />

fertigzustellen. Selbstdisziplin bei<br />

der Arbeit, beim Einkaufen oder<br />

wie oben beschrieben, beim Essen.<br />

Vielen Menschen fehlt die Bereitschaft,<br />

sich um sich selbst kümmern<br />

zu wollen. Dabei ist ihnen<br />

nicht bewusst, wie sehr diese Bereitschaft<br />

für sein Individuum gut<br />

zu sorgen, in alle anderen Bereiche<br />

des Lebens hineinspielt. Wenn ich<br />

mich selbst nicht ernst nehme, wer<br />

nimmt mich dann ernst?<br />

In meiner Arbeit als psychologische<br />

Beraterin klagen viele Klienten<br />

darüber, respektlos von ihrem<br />

Umfeld behandelt oder nicht gehört<br />

zu werden. Sei es der Chef, die<br />

Kollegen oder auch Familienmitglieder<br />

und Freunde. „Wie respektvoll<br />

gehen Sie denn mit sich selber<br />

um?“ ist eine der ersten Fragen,<br />

die ich stelle. „Hören Sie auf Ihre<br />

Bedürfnisse? Sind Sie verlässlich,<br />

wenn Sie einen Termin für sich<br />

selber haben oder stellen sie diesen<br />

für alles andere hinten an? Haben<br />

Sie eigene Ziele, die Sie voranbringen<br />

möchten oder wird ihr Alltag<br />

gefühlt zu 99 Prozent von außen<br />

bestimmt?" Dann ist man irgendwann<br />

leer und antriebslos wie eine<br />

Pflanze, die über längere Zeit keine<br />

Beachtung findet, nicht gegossen<br />

wird und vertrocknet.<br />

5 ROLLEN-MODELL<br />

NACH DR. GUNDL KUTSCHERA<br />

Anhand dieses Modells ist zu sehen,<br />

wir sehr Selbstfürsorge des eigenen<br />

Individuums in alle anderen<br />

Lebensbereiche hineinspielt. Diese<br />

Grafik zeigt bildhaft, wie sehr alles<br />

miteinander verwoben ist und der<br />

Grundstein immer das Individuum<br />

ist. Wer für sich Verantwortung<br />

übernimmt und sich gut genährt<br />

fühlt, dem gelingen auch Beziehungen<br />

besser. Nicht nur am<br />

Arbeitsplatz, sondern ebenso in<br />

der Paarbeziehung und mit den<br />

Kindern. Wenn der Anspruch, dass<br />

der andere für mein Glück und für<br />

mein Wohlbefinden verantwortlich<br />

ist, nicht mehr gegeben ist, erleichtert<br />

dies das Zusammenleben für<br />

alle ungemein.<br />

Es geht bei der Selbstfürsorge nicht<br />

darum, perfekt zu sein, sondern<br />

Mitgefühl mit sich selbst zu haben.<br />

Sich um sich selber zu kümmern,<br />

macht achtsam im Umgang mit den<br />

eigenen Ressourcen. Pausen einzulegen<br />

oder auch die Unordnung in<br />

Angriff zu nehmen, denn Unordnung<br />

im Außen erzeugt Unordnung<br />

im Innen oder umgekehrt. Und das<br />

ist ein richtiger Stressbeschleuniger.<br />

Eine meiner Klientinnen, die permanente<br />

Unruhe fühlte, erzählte<br />

von ihrer Haushalts-To-do-Liste,<br />

die sie immer vor sich herschob<br />

und die ständig im Kopf herumkreiste.<br />

Ein Berg, der sich für sie<br />

riesig anfühlte und kaum bewältigbar<br />

schien.<br />

Im Coachingprozess war der erste<br />

Schritt zur Selbstfürsorge, diesen<br />

Berg abzuarbeiten. Beim Hineinfühlen<br />

spürte sie, dass eine Haushaltshilfe<br />

eine gute Lösung wäre,<br />

die einmal pro Woche den Wäscheberg<br />

bügelte, die Fenster putzte<br />

und die Böden wischte. Allein bei<br />

dieser Vorstellung machte sich<br />

bereits ein wohliges Gefühl in ihr<br />

breit. Der Gedanke, sich gleichzeitig<br />

endlich dem Kleiderschrank und<br />

dem wachsenden Zeitungsstapel<br />

widmen zu können, ließ sie vor<br />

Freude erstrahlen. Nach und nach<br />

fühlte sie sich ruhiger und selbstbewusster,<br />

da sie proaktiv begonnen<br />

hatte, den Berg abzuarbeiten,<br />

sei es auch mithilfe einer anderen<br />

Person, an die sie manche Arbeiten<br />

delegierte. Ihr Gesundheitszustand<br />

verbesserte sich zusehends und<br />

sie konnte ihrem Beruf als Krankenschwester<br />

wieder mit Freude<br />

nachgehen.<br />

Ein anderer Klient stürzte sich so<br />

sehr in die Arbeit, um die Karriereleiter<br />

mit Fleiß immer höher zu<br />

erklimmen, dass er ganz auf seine<br />

Freundschaften vergaß.<br />

<strong>CHI</strong><br />

132

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!