CHI #20 | Ausgabe 1/24

CHI-Podcast
rund um Selbstfürsorge
mit Life-Coachin
Monika Gundinger
Zu schnell und zu oft fühlt man sich
überfordert von all den Dingen, die von
außen an uns zehren. Kindererziehung
mitsamt dem ewigen Hausübungsdilemma,
der Job, das Ehrenamt, die pflegebedürftigen
Eltern oder Schwiegereltern, die Beziehung, die
gepflegt werden will. Das alles gleichzeitig und
noch so vieles mehr.
Da kann man schnell in einen Strudel geraten
und sich nur allzu leicht darin verlieren. Ein Gefühl
von Überforderung stellt sich ein. Doch: Mit
sich selbst gut umzugehen und auf sich und das
eigene Wohlbefinden zu achten, gibt Kraft und
fühlt sich selbstbestimmt an.
Selbstfürsorge – ein wichtiges Schlagwort in der
heutigen Zeit. Das bedeutet für viele Menschen
den SPA-Aufenthalt oder den tourlichen Massagetermin.
Gepflegte Füße und Hände tragen auch
ebenso wesentlich zum Wohlbefinden bei, wie
der regelmäßige Friseurbesuch und die Kopfmassage.
Doch bei Selbstfürsorge geht es um
so viel mehr. Es bedeutet gut mit sich selbst in
Verbindung zu sein. Es geht um das Intaktbleiben
mit dem eigenen Wohlbefinden und seinen
Bedürfnissen, auch wenn vom Außen sehr viele
Belastungen auf uns einströmen. Es bedeutet,
die eigene Befindlichkeit wahrzunehmen und
aufzufüllen und gleichzeitig mit seinem Umfeld
in Verbindung zu bleiben. Das hört sich einfacher
an, als es ist, da wir doch alle ohne Gebrauchsanweisung
auf die Welt kommen. Zu Beginn wird
noch für uns gesorgt, doch irgendwann ist man
ganz allein dafür verantwortlich.
Interessanterweise ist das bei Pflanzen etwas
anders. Sobald man sich eine Pflanze ins Haus
holt, bekommt man meist auch gleich eine Pflegeanleitung
dazu. Wie oft und wie viel Wasser
sie braucht, welche Blumenerde zum Gedeihen
beiträgt und der optimale Standort sind einfach
nachzulesen. Diese Bedürfnisse erfüllt man ganz
selbstverständlich. Sollten sich einmal braune
Blätter zeigen oder das Pflänzchen nicht blühen,
wird nachgelesen, wie sie sich besser entfalten
könnte. Ein guter Gärtner fühlt sich zuständig für
das Wohlergehen von Pflanzen. Da mag man ja
auch gleich eine Pflanze sein und sich umsorgen
lassen. In diesem Fall ist man der Gärtner für sich
selber. SELFCARE ist das passende Wort dafür.
Intaktbleiben mit sich selbst und gut für sich
sorgen - ja wie geht das denn nun? Viele Menschen
tun sich sehr schwer damit. Kümmert man
sich um sich selbst, wird das in der Gesellschaft
immer noch häufig mit Egoismus gleichgesetzt
und abgewertet. Doch genau darum geht es:
ein gesundes Selbstwertgefühl für die eigenen
Bedürfnisse zu entwickeln. Denn bin ich selber
gut genährt, kann ich gut für andere sorgen und
meinen Aufgaben, die sich durch den Alltag ganz
automatisch zeigen, bestmöglich erfüllen. Sich
gut um sich selbst zu kümmern, zeugt von gesundem
Selbstbewusstsein und dem Verbundensein
mit seinem Körper, den eigenen Emotionen und
Bedürfnissen. Sich seiner also SELBST BEWUSST
sein.
Gleichzeitig fehlt vielen Menschen aber auch die
Bereitschaft, sich um sich selber kümmern zu
wollen. Die Wochenenden regelmäßig auf der
Couch zu verbringen, die eine oder andere Zigarette
zur Belohnung, unkontrolliertes Essen, aber
auch permanente Konsumation angsterfüllender
Nachrichten führen dazu, den Kontakt zu sich zu
verlieren. Und sich nicht bewusst zu sein, wie all
das dem Körper über lange Zeit Schaden zufügt.
Selbstfürsorge bedeutet auch, für die eigene
Gesundheit Verantwortung zu übernehmen.
Beispielsweise hineinzufühlen auf das eigene
Schlafbedürfnis, um welche Uhrzeit sich natürliche
Ermüdung bemerkbar macht. Eigenverantwortung
auch beim Benutzen des Handys
zu übernehmen, es aus dem Schlafzimmer zu
verbannen und stattdessen mit dem Partner/der
Partnerin zu kuscheln, sofern man in einer Be-
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