2014-04
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in gestochener Sütterlinschrift. Bei geringsten Verstößen gab<br />
es höchstens noch die Note „fast gut“. Auch andere, heute<br />
nicht mehr gebräuchliche Notenstufen werden ersichtlich,<br />
so etwa die Zensur „ziemlich gut“, „genügend“ oder „kaum<br />
genügend“. Letzteres entspräche heute etwa einem schwachen<br />
ausreichend. Selbstverständlich wurden damals auch<br />
Kopfnoten erteilt für Betragen, Aufmerksamkeit, Ordnung<br />
und Fleiß. Sämtliche Mitglieder des Seniorenbeirates gehören<br />
noch der Schulgeneration an, in welcher diese Prädikate<br />
ebenfalls am Kopf des Zeugnisses ausgewiesen waren.<br />
Eindrucksvoll ist auch die anschließende von Dr. Erwin<br />
Isenberg geleitete Führung durch die Stiftskirche. Auch er<br />
beantwortet fachkundig und humorvoll die vielfältigen Fragen<br />
der Besucher. Diese ehemalige Klosterkirche des Stiftes<br />
Keppel ist ein architektonisches Meisterwerk. Besonders ins<br />
Auge fällt die barocke Pracht. Spannende Geschichten verbergen<br />
sich immer wieder hinter liturgischen Geräten, denn<br />
für rund 150 Jahre bestand der Konvent des Damenstiftes aus<br />
Partnern beider Konfessionen. Sowohl die Reformierten als<br />
auch die Katholiken unterhielten einen Geistlichen, es gab<br />
jeweils eigene liturgische Geräte für den Gottesdienst.<br />
Der Besuch führt schließlich in den Konventsaal, einen<br />
barocken Saal im ehemaligen Kloster, welcher heute noch<br />
u.a. für klassische Konzerte genutzt wird. Bei einigen der<br />
Besucher macht sich etwas Nostalgie breit, feierten doch<br />
die ehemaligen Schülerinnen der gymnasialen Oberstufe<br />
vor gut 50 Jahren ihren Winterball in dieser eindrucksvollen<br />
Atmosphäre, sowohl Internatsschülerinnen wie auch Mädchen<br />
aus den umliegenden Orten. Zu diesen Veranstaltungen<br />
wurden dann Oberstufenschüler benachbarter Lehranstalten<br />
eingeladen.Anstatt der früheren „männerfreien Zone“ wurde<br />
Autorenfoto<br />
Dorothea Jehmlich im Arbeitszimmer einer Stiftsdame<br />
nunmehr die geschlechtliche Parität angestrebt, insbesondere<br />
deswegen, damit es beim Tanzen auch paarmäßig aufging.<br />
Vor dem Hintergrund dieses kurzweiligen und spannenden<br />
Nachmittags können diese Führungen mit Nachdruck<br />
empfohlen werden, für interessierte Jugendliche, für<br />
Vertreter der mittleren Generation wie auch für Senioren.<br />
Ausführliche Informationen mit zahlreichen Fotos sind im<br />
Internet unter www.stiftsmuseum zu finden.<br />
Ernst Göckus<br />
Besser leBen durch technik<br />
In der jüngsten Sitzung des Siegener Seniorenbeirates<br />
informierte Daniel Aktas von der kommunalen Beratungsstelle<br />
des Kreises Siegen-Wittgenstein zum Thema<br />
„Besser Leben durch Technik im Alter“. Oberstes Ziel<br />
sei, so der Referent, ein bestmöglichst langes Leben in den<br />
eigenen vier Wänden zu gewährleisten. Aufgabenbereiche,<br />
Adressaten sowie Beratungsfelder und Beratungsqualität<br />
standen im Mittelpunkt des Vortrages. Vielfältige technische<br />
Neuerungen, etwa im Sinne von Unfallprophylaxe,<br />
rascher Kontaktaufnahme in Notfällen sowie Erleichterungen<br />
im Haushalt wurden aufgezeigt. Auf Anregung des<br />
Seniorenbeirates wird die kommunale Beratungsstelle konkretes<br />
Anschauungsmaterial entwickeln, welches für direkt<br />
und indirekt Betroffene veröffentlicht werden soll.<br />
Die bevorstehende Schließung des Lebensmittelmarktes<br />
Nahkauf im EKZ Geisweid war Gegenstand einer Anfrage,<br />
welche der 1. Vorsitzende Dr. Horst Bach an die Verwaltung<br />
gerichtet hatte. So seien zahlreiche ältere Mitbürgerinnen<br />
und Mitbürger in Sorge, dass ihnen dann eine wichtige Ein-<br />
kaufsmöglichkeit im Geisweider Zentrum fehlen werde. Gerade<br />
in dieser Filiale schätzen ältere Menschen die Möglichkeit<br />
ihren täglichen Lebensmittelbedarf nah und barrierefrei<br />
einzukaufen. Die Verwaltung will die Rahmenbedingungen<br />
für einen nahtlosen Übergang zu einem anderen Lebensmittelmarkt<br />
an Stelle des Nahkaufs erleichtern und verweist auf<br />
den geplanten Volldiscounter an der Stelle des bisherigen<br />
Parkdecks. Da diese Maßnahme sich allerdings erst in der<br />
Planungsphase befindet, wies der Beiratsvorsitzende auf den<br />
unmittelbaren Handlungsbedarf hin, weil sich nach Schließung<br />
des Nahkauf im unmittelbaren Geisweider Zentrum<br />
dann kein Lebensmittelgeschäft mehr befindet.<br />
Auf Initiative des Arbeitskreises Sicherheit und Verkehr<br />
sprach sich der Seniorenbeirat einstimmig für weitere praktische<br />
Veranstaltungen zum Verkehrssicherheitstraining für<br />
Vertreter der dritten Generation aus. Rechtliche, organisatorische<br />
und technische Vorgaben müssen noch mit allen<br />
Beteiligten erörtert werden. Nähere Informationen erfolgen<br />
zu gegebener Zeit. !<br />
4/<strong>2014</strong> durchblick 29