2014-04

In Memoriam
gottFried klör 1949 – 2014
Foto: Hartmut Reeh
Gottfried Klör vor der Silbersternschmiede in Freudenberg bei der Vernissage seiner Ausstellung „Wildenburger Land“
Wer mit Gottfried Klör einmal auf einer Fotoexkursion
war, weiß, dass er nie genug Fotos
im Kasten haben konnte. So auch im Sommer
2013 bei unserem Ausflug nach Köln bei über 30 Grad. Mit
schwerem Fotorucksack auf dem Rücken, Kamera schussbereit
und einem Stativ ausgerüstet, hat er die durchblick-
Fotografen vom Triangel-Haus über die Hohenzollernbrücke
zum Dom und den Kranhäusern geführt, im Laufschritt,
ohne Pause. Immer auf der Suche nach dem perfekten Foto.
Automatik-Einstellung galt bei ihm nichts. Verschlusszeit,
Blende, Schärfe und das richtige Objektiv, alles musste
stimmen. Er brannte für die Fotografie.
Alle durchblick-Leser kennen seit etlichen Jahren, um
genau zu sein seit 2007, seine Fotos und Titelbilder. Seine
Liebe galt der Portraitfotografie, wie auf den durchblick-Seiten
„Vorgestellt“ sein Herz für Menschen aus unserer Region
zu sehen ist. Schnell konnte er auf Menschen zugehen und
ihnen die Scheu vor der Kamera nehmen. Wie er selber sagte:
„Ich schenke meinen Motiven Leidenschaft und Respekt“.
Auch seine Enkelinnen waren für ein Fotoshooting mit Gottfried
allzeit bereit. Für sie verwandelte er den Speicher zu
Hause mit Fotolampen und einem großen Kostümkorb in
ein Atelier. Hier konnten sie Topmodel spielen. Ungewöhnliche
Locations für seineAufnahmen machten ihm besonders
Spaß. Ich denke hier an das tanzende Seniorenpaar Hildegard
und Peter Hundt auf dem großen Krebs am Oberen Schloss
in Siegen. Oder die Aufnahmen mit Models in einer halb
verfallenden Fabrikhalle in Betzdorf. Die Macht der Bilder!
Bei den Arbeiten für die durchblick-Fotoreihe kam ihm die
Idee, die Serie „Generationen im Bild“ zu fotografieren. Die
Vernissage der Ausstellung im Weidenauer Rathaus 2011
wurde ein großer Erfolg.
Mit der Serie „Für sie entdeckt“ gelang es ihm, seine
persönlichen Eindrücke von der Siegerländer Landschaft
atmosphärisch mit der Linse einzufangen. In oft einsamen
Streifzügen durchkämmte er unbekannte und auch bekannte
Orte. Einmal führte er uns im heißen Sommer auf einem
„Geheimweg“ auf den „Monte Schlacko“.
Besonders inspirierte ihn auch das Wildenburger Land
mit den Kapellen. 2013 entwickelte er daraus seine Fotoausstellung
„Wildenburger Land“ in Freudenberg. Der
60 durchblick 4/2014