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Bericht zur sozialen Lage 2011 - bei der Arbeitnehmerkammer ...

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THOMAS SCHWARZER: Das Ar<strong>bei</strong>tsleben vieler<br />

Menschen ist heute durch Erwerbsunterbrechungen,<br />

längere Phasen <strong>der</strong> Ar<strong>bei</strong>tslosigkeit<br />

o<strong>der</strong> durch prekäre Beschäftigung charakterisiert.<br />

All dies führt zu vermin<strong>der</strong>ten Rentenansprüchen<br />

und speziell prekär Beschäftigte<br />

haben zudem nur wenig Spielraum, privat<br />

vorzusorgen. Wie kommt man aus diesem<br />

Dilemma raus?<br />

PETRA BUHR: Ich fürchte erst mal gar nicht.<br />

Die Rentenreform, wodurch stärker auf die<br />

private Komponente gesetzt und zugleich das<br />

Rentenniveau weiter abgesenkt wurde, ist<br />

von falschen Voraussetzungen ausgegangen.<br />

Sie ist davon ausgegangen, dass die Menschen<br />

tatsächlich die Möglichkeit haben vorzusorgen.<br />

Aber es ist eben so, dass viele Menschen<br />

im unteren Einkommensbereich schlicht<br />

und ergreifend kein Geld über haben für die<br />

private Altersvorsorge. Hinzu kommen weitere<br />

Aspekte: Da die Riester-Rente auch auf<br />

die Grundsicherung im Alter angerechnet wird,<br />

kann ich mir vorstellen, dass das auch die<br />

Motivation, privat vorzusorgen, gerade <strong>bei</strong><br />

Menschen im unteren Einkommensbereich,<br />

senkt. Für manche Gruppen ist es schwierig<br />

sich zu entscheiden, was für sie das angemessene<br />

Produkt für die private Alterssicherung<br />

ist und an<strong>der</strong>e wie<strong>der</strong> denken: Ach,<br />

irgendwie wird es später dann schon gehen.<br />

Aber es wird mit Sicherheit nicht funktionieren,<br />

es werden viele Menschen im Alter eine<br />

Rente auf Grundsicherungsniveau haben, wenn<br />

nicht sogar darunter. Denn das alte Konzept,<br />

das besagt, <strong>der</strong> Lebensstandard wird auch<br />

nach dem Ende des Erwerbslebens ungefähr<br />

gesichert, wurde verabschiedet.<br />

Fragen: Thomas Schwarzer<br />

x Referent für kommunale Sozialpolitik<br />

Für manche Gruppen ist es<br />

schwierig sich zu entscheiden,<br />

was für sie das angemessene<br />

Produkt für die private Alterssicherung<br />

ist und an<strong>der</strong>e wie<strong>der</strong><br />

denken: Ach, irgendwie wird<br />

es später dann schon gehen.<br />

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