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Demokratie steckt an Trainingshandbuch für die JuLeiCa ...

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<strong>Demokratie</strong> <strong>steckt</strong> <strong>an</strong> / Trainingsh<strong>an</strong>dbuch <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>JuLeiCa</strong>-Ausbildung und<br />

den Alltag der Jugendfeuerwehr / www.demokratie.jugendfeuerwehr.de<br />

vgl: www.amadeu-<strong>an</strong>tonio-stiftung.<br />

de/<strong>die</strong>-stiftung-aktiv/gegen-as/<br />

<strong>an</strong>tisemitismus-heute/<br />

vgl. Werner Bergm<strong>an</strong>n www1.<br />

bpb.de/themen/CHJOW7,0,Was_<br />

hei%DFt_Antisemitismus.html<br />

5.3 Glossar<br />

5. H<strong>an</strong>dwerkszeug / Seite 155<br />

Die hier gen<strong>an</strong>nten Internetquellen beziehen sich auf den St<strong>an</strong>d vom 30.11.2009<br />

Antisemitismus<br />

Antisemitismus bezeichnet jede Form der Feindschaft und Diskriminierung von<br />

Jüdinnen und Juden. Antisemitismus hat in Deutschl<strong>an</strong>d wie in vielen <strong>an</strong>deren<br />

Ländern eine l<strong>an</strong>ge Tradition, <strong>die</strong> mit dem Erstarken des Christentums beginnt<br />

und sich bis in <strong>die</strong> Gegenwart zieht. In den verschiedenen Jahrhunderten zeigte<br />

sich der Antijudaismus und/ oder Antisemitismus in vielfältigen Formen: Von speziellen<br />

Kleiderordnungen, Begrenzung von Berufen über gewalttätige Angriffe<br />

auf Einzelne bis hin zu Pogromen und Vertreibungen der jüdischen Bevölkerung.<br />

Mit dem Holocaust (der Shoah) und der Ermordung von 6 Millionen jüdischen<br />

Menschen in Europa erreichte der eliminatorische Antisemitismus seinen Höhepunkt.<br />

In Deutschl<strong>an</strong>d und Europa wächst der Antisemitismus erneut <strong>an</strong>, auch in der<br />

Mitte der Gesellschaft und unabhängig vom Bildungsniveau. Er zeigt sich <strong>an</strong> Verschwörungstheorien<br />

wie „Die Juden haben <strong>die</strong> fin<strong>an</strong>zielle Macht und sind Schuld<br />

<strong>an</strong> der Fin<strong>an</strong>zkrise“ über Schändungen von Friedhöfen, Synagogen und Gedenkstätten<br />

bis hin zu Morddrohungen und Angriffen gegen Menschen, <strong>die</strong> als Jüdin/<br />

Jude bek<strong>an</strong>nt oder erkennbar sind. Er zeigt sich aber auch im Alltag. „Du Jude“<br />

gehört zu den beliebtesten Schimpfwörtern, und auch <strong>an</strong>tisemitische Witze haben<br />

(wieder) Konjunktur.<br />

Neben <strong>die</strong>sen Formen des Antisemitismus nehmen neuere Formen zu:<br />

„(…) vor allem in Israelfeindlichkeit und der Forderung nach einem Schlussstrich<br />

unter <strong>die</strong> Erinnerung <strong>an</strong> den Holocaust, <strong>die</strong> auch als sekundärer Antisemitismus<br />

bezeichnet wird. Antisemitische Israelfeindschaft äußert sich oft unter dem Deckm<strong>an</strong>tel<br />

einer legitimen Kritik <strong>an</strong> der israelischen Regierungspolitik. Zwischen <strong>an</strong>tisemitischer<br />

Israelkritik und legitimer Kritik der israelischen Regierungspolitik gibt<br />

es klare Unterscheidungsmerkmale. Wenn auf Demonstrationen zum Nahostkonflikt<br />

Israel und israelische Politiker als Kindermörder beschimpft werden, lebt<br />

das alte <strong>an</strong>tisemitische Klischee, <strong>die</strong> Juden würden (christliche) Kinder <strong>für</strong> rituelle<br />

Zwecke ermorden, im <strong>an</strong>tiisraelischen Gew<strong>an</strong>d neu auf. So werden auf Israel als<br />

„kollektiver Jude“ <strong>an</strong>tisemitische Stereotype projiziert. Wenn Israel als „Viertes<br />

Reich“ bezeichnet wird, ihm ein „Vernichtungskrieg“ oder „Holocaust <strong>an</strong> den<br />

Palästinensern“ vorgeworfen wird, d<strong>an</strong>n wird <strong>die</strong> Politik Israels mit der des Nationalsozialismus<br />

gleichgesetzt. Auch <strong>die</strong>s hat mit einer <strong>an</strong>gemessenen politischen<br />

Diskussion nichts zu tun, sondern folgt einem <strong>an</strong>tisemitischen Diskursmuster<br />

(…).“<br />

Woher kommt der Begriff Antisemitismus:<br />

„Der Begriff Antisemitismus bezeichnet heute alle historischen Erscheinungsformen<br />

der Judenfeindschaft, obwohl er erst 1879 geprägt wurde, um eine neue<br />

Form einer sich wissenschaftlich verstehenden und rassistisch begründeten Ablehnung<br />

von Juden zu begründen. In <strong>die</strong>ser Wortneuschöpfung drückt sich eine<br />

veränderte Auffassung von den Juden aus, <strong>die</strong> nun nicht mehr primär über ihre<br />

Religion definiert werden, sondern als Volk, Nation oder Rasse. Die Wortbildung<br />

Antisemitismus basiert auf sprachwissenschaftlichen und völkerkundlichen Unterscheidungen<br />

des ausgehenden 18. Jahrhunderts, in denen mit dem Begriff des<br />

Semitismus versucht wurde, den ‚Geist‘ der semitischen Völker im Unterschied zu

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