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Demokratie steckt an Trainingshandbuch für die JuLeiCa ...

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Seite 166 / 5. H<strong>an</strong>dwerkszeug<br />

Sexismus<br />

Sexismus ist <strong>die</strong> Diskriminierung oder Unterdrückung von Menschen aufgrund<br />

ihres Geschlechts. Die Neue Frauenbewegung hat insbesondere <strong>die</strong> Diskriminierung<br />

von Frauen in Familie, Politik, Arbeitswelt und Gesellschaft mit <strong>die</strong>sem<br />

Begriff belegt. Sexismus unterstellt, dass <strong>die</strong> Frau aufgrund einer biologischen<br />

Geschlechtszugehörigkeit dem M<strong>an</strong>n körperlich und intellektuell unterlegen sei.<br />

Gleichzeitig weist <strong>die</strong> Gesellschaft Strukturen auf in denen Rollenbilder und Rollenerwartungen<br />

<strong>für</strong> Frauen und Männer festgelegt werden. Der Kampf gegen<br />

Sexismus wird von Frauen und Männern geführt und hat das Ziel, <strong>die</strong> Diskriminierung<br />

von (primär) Frauen in der Gesellschaft zu beenden. Sexismus findet sich in<br />

allen gesellschaftlichen Bereichen: Frauen ver<strong>die</strong>nen auf den gleichen Stellen 1/3<br />

weniger Geld (vgl. Berliner Zeitung 13.11.2009), sexualisierte Gewalt findet vor<br />

allen in Familien statt und wird am Arbeitsplatz usw. mehrheitlich von Männern<br />

<strong>an</strong> Mädchen und Frauen beg<strong>an</strong>gen; Frauen in Führungspositionen sind immer<br />

noch selten; auch in der Jugendfeuerwehr sind mehr Männer als Frauen. Es gibt<br />

zu <strong>die</strong>sem Thema noch viel zu tun.<br />

Weitere Informationen zum Thema findest Du u.a. bei:<br />

www.genderkompetenz.info/gendermainstreaming/strategie/<br />

gleichstellungspolitik/<strong>an</strong>tidiskriminierung<br />

Toler<strong>an</strong>z<br />

Toler<strong>an</strong>z ist eine wichtige Fähigkeit und ein Wert, um in einer demokratischen<br />

Gesellschaft leben zu können. Es setzt <strong>die</strong> Offenheit und Bereitschaft voraus,<br />

<strong>an</strong>zuerkennen, dass <strong>an</strong>dere Menschen <strong>an</strong>dere Meinungen, Auffassungen, Ideen<br />

oder Ideale haben. Es bedeutet zu akzeptieren, dass es unterschiedliche Lebensentwürfe,<br />

Kulturen und Ideologien in einer Gesellschaft geben k<strong>an</strong>n. Etwas zu<br />

tolerieren ist also ein bewusster Schritt, <strong>die</strong> Meinungsfreiheit, Vielfalt und Pluralität<br />

von Menschen aktiv zu unterstützen.<br />

Gleichzeitig ist Toler<strong>an</strong>z nicht grenzenlos. Sie endet, wenn Menschen <strong>an</strong>dere<br />

Menschen diskriminieren, <strong>die</strong> Gleichheit der Menschen in Frage stellen oder <strong>an</strong>dere<br />

bedrohen oder <strong>an</strong>greifen. Toler<strong>an</strong>z darf <strong>die</strong> Intoler<strong>an</strong>z nicht tolerieren.<br />

Vorurteil<br />

„Vorurteile sind Vorstellungen, <strong>die</strong> ohne Prüfung auf deren Richtigkeit übernommen<br />

werden. Wenn <strong>die</strong>se Vorstellungen dauerhafte Form <strong>an</strong>nehmen, werden<br />

sie Stereotype gen<strong>an</strong>nt. Wenn jem<strong>an</strong>d voreingenommen ist, neigt er/sie dazu,<br />

nur <strong>die</strong> Dinge zu sehen, <strong>die</strong> seine/ihre Vorstellungen bestätigen, er/sie sieht nur<br />

noch das, was er/sie sehen will und seine/ihre Vorurteile oder Stereotypen bestätigt.<br />

Vorurteile sind verletzend. Vor allem, wenn sie dazu gebraucht werden, um<br />

jem<strong>an</strong>den ungerecht zu beh<strong>an</strong>deln. Vorurteile nehmen <strong>an</strong>deren Menschen <strong>die</strong><br />

Möglichkeit zu zeigen, wer sie sind und was sie können. Zum Beispiel der Unternehmer,<br />

der keine Schwedinnen einstellen will, weil er gehört hat, daß „sie“<br />

immer zu spät kommen. M<strong>an</strong>che Menschen halten hartnäckig <strong>an</strong> Vorurteilen und<br />

Stammtischgeschwätz fest, obwohl sie selber überhaupt niem<strong>an</strong>den kennen, auf<br />

den oder <strong>die</strong> <strong>die</strong>se negativen Bilder zutreffen. Vorurteile sind hartnäckig und daher<br />

schwer zu bekämpfen. Aber es gibt Hoffnung: Niem<strong>an</strong>d wird mit Vorurteilen<br />

geboren. Sie sind <strong>an</strong>gelernt und können deswegen auch wieder verlernt werden.<br />

Bevor Du über jem<strong>an</strong>den urteilst, k<strong>an</strong>nst Du ihn oder sie besser fragen, warum<br />

vgl. www.sos-rassismus-nrw.de/<br />

html/lexikon.html#V<br />

<strong>Demokratie</strong> <strong>steckt</strong> <strong>an</strong> / Trainingsh<strong>an</strong>dbuch <strong>für</strong> <strong>die</strong> <strong>JuLeiCa</strong>-Ausbildung und<br />

den Alltag der Jugendfeuerwehr / www.demokratie.jugendfeuerwehr.de

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