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Stadt-Wasser-3D - cpe - Universität Kaiserslautern

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<strong>Stadt</strong>-<strong>Wasser</strong>-<strong>3D</strong> | Rahmenbedingungen<br />

In Bezug auf nachhaltigen Städtebau muss zudem beachtet werden, dass die<br />

Ressource <strong>Wasser</strong> nicht in unendlichem Maße zur Verfügung steht. Gerade im<br />

Bereich der Gestaltung, die nicht die Priorität wie die <strong>Wasser</strong>versorgung der<br />

Haushalte und Betriebe genießt, ist auf einen sparsamen Ressourceneinsatz zu<br />

achten. Hierbei stellt sich die Frage, ob und inwieweit <strong>Wasser</strong>gestaltungselemente<br />

mit Trinkwasser betrieben werden müssen oder ob die Speisung mit Regenwasser<br />

möglich ist. Diese Frage soll in Kapitel 4 bei der Darstellung der verschiedenen<br />

Gestaltungsmöglichkeiten näher beleuchtet werden.<br />

Die Qualität eines Lebensraumes, gewissermaßen die Lebensqualität einer <strong>Stadt</strong>,<br />

wird in besonderem Maße von den vorherrschenden klimatischen Bedingungen und<br />

der Beschaffenheit der Luft geprägt. Zur Beschreibung dieser Faktoren verwendet<br />

die Ökologie sogenannte Klimatope. Das typische <strong>Stadt</strong>-Klimatop beschreibt die<br />

Problematik, dass in stark bebauten Gebieten mit geringem Grünflächenanteil in<br />

heißen Monaten die Temperatur nachts kaum sinkt. Die Qualität leidet zudem unter<br />

Lärm und schadstoffhaltiger Luft. [vgl. JESSEL/TOBIAS 2002]<br />

Klimatisch betrachtet wirkt sich <strong>Wasser</strong> im <strong>Stadt</strong>raum positiv auf das Makroklima,<br />

also auf das Klima kleiner Räume, aus. Dort kommt es zu einer Abkühlung und<br />

Reinigung der Luft in bodennahen Schichten bis zu zwei Metern Höhe, also dem<br />

Raum, den Menschen außerhalb von Gebäuden maßgeblich nutzen. Durch die<br />

massive Versiegelung in der <strong>Stadt</strong> sind genau diese kleinklimatischen Effekte<br />

inzwischen auf ein Minimum reduziert. Zur Verbesserung der Situation können neu<br />

angelegte <strong>Wasser</strong>elemente beitragen. Hilfreich hierbei ist die Verknüpfung von<br />

<strong>Wasser</strong>- und Grünelementen, um zugleich die Verdunstung und Versickerung zu<br />

fördern.<br />

Da die räumliche Reichweite solcher Maßnahmen naturgemäß nicht allzu groß ist,<br />

empfiehlt sich analog der Grünvernetzung im <strong>Stadt</strong>raum auch die Vernetzung von<br />

<strong>Wasser</strong>flächen und <strong>Wasser</strong>elementen auf gesamtstädtischer Ebene.<br />

2.3. Psychologische Grundlagen<br />

Das <strong>Wasser</strong> hat für den Menschen nicht nur eine ökologische, sondern auch eine<br />

psychologische beziehungsweise „symbolische Bedeutung“ [HELLWEG 2000: 9]. Es<br />

beeinflusst das Wohlbefinden desjenigen, der mit diesem in Berührung kommt oder<br />

es näher betrachtet. Dabei ist die Art des Empfindens als sehr subjektiv<br />

einzuschätzen. Dennoch lassen sich Grundtendenzen für die städtebauliche Planung<br />

mit <strong>Wasser</strong> und die psychologischen Folgen daraus formulieren.<br />

Die Wahrnehmung erfolgt über verschiedene Sinne. In der klassischen Definition von<br />

Aristoteles sind dies der Gesichtssinn (Sehen), Gehörsinn, Geruchssinn,<br />

Geschmackssinn und der Tastsinn (Fühlen; auch Temperatur) [vgl. SPEKTRUM DER<br />

WISSENSCHAFT VERLAGSGESELLSCHAFT MBH 2008]. Die volle Bandbreite dieser Sinne<br />

wird von <strong>Wasser</strong>elementen im <strong>Stadt</strong>bild angesprochen oder regt zumindest<br />

Assoziationen an.<br />

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