Stadt-Wasser-3D - cpe - Universität Kaiserslautern
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4. Städtebauliche Gestaltungsplanung<br />
<strong>Stadt</strong>-<strong>Wasser</strong>-<strong>3D</strong> | Städtebauliche Gestaltungsplanung<br />
Die städtebauliche Gestaltungsplanung hat das Ziel, die Qualität des <strong>Stadt</strong>bildes zu<br />
sichern und zu attraktivieren. Dabei steht nicht die objektive Optimierung, sondern<br />
die subjektive Wahrnehmung im Vordergrund. Im folgenden Abschnitt werden die<br />
Grundlagen städtebaulicher Gestaltungsplanung dargestellt. Darauf aufbauend<br />
werden die Planungsmethodik und ein Praxisbeispiel erläutert.<br />
4.1. Grundlagen<br />
Die städtebauliche Strukturplanung und die städtebauliche Gestaltungsplanung<br />
lassen sich nicht ganz trennen. Nur ein Zusammenspiel der beiden Planungswege<br />
ermöglicht eine Bereicherung für die <strong>Stadt</strong> und deren Bewohner. Dennoch lassen<br />
sich bedeutende Unterschiede herausstellen. Wie in Kapitel 3.2 angeführt, werden<br />
Strukturplanungen in der zweidimensionalen Form aus der Vogelperspektive<br />
dargestellt. Das System aus Raum und Bebauung sowie dessen ästhetisches Bild<br />
lassen sich jedoch nur in der dritten Dimension nachvollziehbar visualisieren. Gestalt<br />
wirkt somit direkter auf den Menschen als Strukturen, da sich der Betrachter im und<br />
nicht über dem Raum bewegt. Wie der Mensch die Gestaltung des <strong>Stadt</strong>raumes<br />
wahrnimmt und verarbeitet ist bereits in Kapitel 2.3 ausführlich beschrieben.<br />
Abschließend unterscheiden sich die beiden Planungsweisen dadurch, dass die<br />
Strukturplanung analytisch und die Gestaltungsplanung synthetisch erfolgt. [vgl.<br />
STREICH 2005]<br />
Eine hohe Bedeutung im Rahmen der Gestaltungsplanung spielt der Raum<br />
beziehungsweise die Raumwahrnehmung. Dabei wird zwischen verschiedenen<br />
Räumen und Raumansichten unterschieden: der physisch vorhandene Raum in<br />
Form der <strong>Stadt</strong>gestalt, der Erscheinungsraum als <strong>Stadt</strong>erscheinung und der<br />
Wahrnehmungsraum als <strong>Stadt</strong>bild. Der dahinter stehende wissenschaftliche Ansatz<br />
versucht so zu umschreiben, dass der Mensch nicht die <strong>Stadt</strong>gestalt als Ganzes<br />
wahrnimmt und verarbeitet, sondern nur einen wirksamen Teil dessen. Abgesehen<br />
davon unterliegt jede Bewertung der Beeinflussung durch externe Faktoren wie<br />
Tageszeitwechsel, Bewegungsabläufen und Stimmungen. [vgl. STREICH 2005]<br />
Ein attraktives <strong>Stadt</strong>bild muss nicht nur angenehm wahrnehmbar sein, sondern auch<br />
gewisse Bedingungen erfüllen. Diese dürfen nicht vernachlässigt werden und<br />
müssen bei jeglicher Gestaltungsplanung beachtet werden. So sind bei einer<br />
Gestaltungsmaßnahme Risiken für die daran beteiligten und die nicht daran<br />
beteiligten Personengruppen auszuschließen. Wie in Kapitel 2.3 beschrieben, erfolgt<br />
die Wahrnehmung über verschiedene Sinne. Um eine besonders angenehme<br />
Wahrnehmung zu ermöglichen, sollen dementsprechend verschiedene Sinne<br />
angesprochen werden. Im Bereich der <strong>Wasser</strong>gestaltung bedeutet dies<br />
beispielsweise Interaktionsmöglichkeiten für Kinder. Dabei ist darauf zu achten, dass<br />
die Kinder keinen Gefahren beim Spielen durch die <strong>Wasser</strong>tiefe oder ähnliches<br />
ausgesetzt sind. Der Vorteil des <strong>Wasser</strong>s, dass es durch Wettereinflüsse<br />
verschiedene Gestaltungsformen annimmt, ist zugleich auch ein Nachteil. So muss<br />
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