Stadt-Wasser-3D - cpe - Universität Kaiserslautern
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6.4.2. Bewertung<br />
<strong>Stadt</strong>-<strong>Wasser</strong>-<strong>3D</strong> | Anwendungsfall <strong>Kaiserslautern</strong><br />
Die Resultate aus der Analyse der baulich-räumlichen und Nutzungsstrukturen sowie<br />
der flächenhaften, linearen und punktuellen <strong>Wasser</strong>strukturen werden an dieser<br />
Stelle einer Bewertung unterzogen. Auf der einen Seite gilt es die Strukturen in<br />
städtebaulicher Hinsicht dahingehend zu charakterisieren, inwieweit eine strukturelle<br />
<strong>Wasser</strong>planung am Beispiel der <strong>Stadt</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> erfolgen kann. Zum anderen<br />
sollen die ökologischen Zusammenhänge abgeschätzt werden. Hieraus ergeben sich<br />
Handlungsansätze zur Optimierung der ökologischen Verhältnisse.<br />
6.4.2.1. Städtebauliche Bewertung<br />
Das wohl größte Potential in Sachen <strong>Wasser</strong>planung bleibt bei der <strong>Stadt</strong><br />
<strong>Kaiserslautern</strong> bislang weitestgehend ungenutzt: der hohe Stellenwert des <strong>Wasser</strong>s<br />
im Laufe der <strong>Stadt</strong>geschichte. Wenn auch zu anderen Zwecken genutzt, spielte es<br />
immer eine wichtige Rolle innerhalb der <strong>Stadt</strong>struktur. Dieses Naturelement war in<br />
den verschiedensten Formen vorhanden, ob als <strong>Wasser</strong>fläche wie die Wooge, als<br />
<strong>Wasser</strong>lauf wie die Lauter oder punktuell in Form von Brunnen und Quellen.<br />
Viele <strong>Wasser</strong>strukturen haben nicht bis zur heutigen Zeit fortbestanden. Doch trotz<br />
aller Widrigkeiten konnten einige Brunnen erhalten werden. Diese besitzen nun die<br />
Funktion als Zierbrunnen und werten die städtischen Plätze qualitativ auf. So besteht<br />
eine Verknüpfung zwischen den Strukturen des öffentlichen Raums und den<br />
punktuellen <strong>Wasser</strong>strukturen.<br />
Die in der Innenstadt vorherrschenden Nutzungsstrukturen bieten die Chance, das<br />
Naturelement <strong>Wasser</strong> deutlicher in den öffentlichen Raum zu integrieren. Die<br />
Aufenthaltsfunktion und die Außenbewirtschaftung können hiervon profitieren.<br />
Neben den positiven Faktoren der heutigen <strong>Stadt</strong>struktur sind jedoch auch negative<br />
Erscheinungen zu bewerten. Die baulich-räumliche Struktur in der Innenstadt birgt<br />
ein deutlich erkennbares Konfliktpotential für die Schaffung weiterer<br />
<strong>Wasser</strong>elemente. Der Bestand weist keine Vernetzungen auf und wird auch in<br />
Zukunft schwierig zu vernetzen sein.<br />
In der Baudichte und dem Mangel an Freiflächen liegt die Schwäche, dass<br />
insbesondere bei der Planung von flächenhaften und linearen <strong>Wasser</strong>strukturen der<br />
Spielraum eingegrenzt ist. Auch wenn die geschlossene Kanalisierung der<br />
<strong>Wasser</strong>läufe erst rund einhundert Jahre her ist, besitzen die Bauwerke, die heute auf<br />
diesen Flächen stehen, Denkmal- oder zumindest Bestandsschutz. Zudem ist es im<br />
Städtebau grundsätzlich schwierig, in die vorhandene Bebauung einzugreifen, um<br />
<strong>Wasser</strong>strukturen anstelle von rentablen Gebäuden zu schaffen.<br />
Die zusammenfassende Erkenntnis der städtebaulichen Bewertung ist, dass eine<br />
strukturelle <strong>Wasser</strong>planung in <strong>Kaiserslautern</strong> sinnvoll erscheint, aber mit<br />
Hindernissen verbunden ist. Eine größtmögliche Nutzung der Potentiale unter<br />
Beachtung der Risiken wird angestrebt. Der Entwurf muss die historischen Bezüge<br />
aufgreifen und in die heutige Struktur integrieren. Als Plangebiet soll primär der<br />
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