Stadt-Wasser-3D - cpe - Universität Kaiserslautern
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Abbildung 20: Kanalbauarbeiten 1893 [FRIEDEL 1998]<br />
<strong>Stadt</strong>-<strong>Wasser</strong>-<strong>3D</strong> | Anwendungsfall <strong>Kaiserslautern</strong><br />
Das Schicksal der städtischen Gewässer war in Zeiten weit verbreiteter<br />
Krankheitsbilder (vgl. Kapitel 2.1) wie in vielen anderen Städten vorprogrammiert. Die<br />
dauerhafte Verschmutzung der <strong>Wasser</strong>läufe und -flächen mit Abfällen, Abwässern<br />
sowie sonstigem Unrat führte zu einem entscheidenden Wandel der Struktur und<br />
Gestalt der Städte. Anstatt das Problem bei den Wurzeln zu greifen und die<br />
Verunreinigung des <strong>Wasser</strong>s zu stoppen, wurden die <strong>Wasser</strong>läufe unter die Erde<br />
verbannt. Teiche und andere <strong>Wasser</strong>flächen wurden ausgelassen beziehungsweise<br />
trockengelegt. Auch in <strong>Kaiserslautern</strong> verloren die Wooge im 18. Jahrhundert ihre<br />
Zweckbestimmung und wurden zu Wiesen umgewandelt. Eine Ausnahme bilden der<br />
Vogelwoog, Gelterswoog und Blechhammer außerhalb der städtischen Bebauung.<br />
Die Lauter wurde im Jahre 1893 geschlossen kanalisiert und verschwand aus dem<br />
<strong>Stadt</strong>bild. Nur südöstlich und nordwestlich außerhalb der heutigen <strong>Stadt</strong>grenzen<br />
verläuft der Flusslauf noch oberirdisch. [vgl. STADT KAISERSLAUTERN 2008; FRIEDEL<br />
1995; FRIEDEL 1998]<br />
Aufgrund der historischen Zusammenhänge und des fortwährenden<br />
<strong>Wasser</strong>reichtums der städtischen Böden besteht in <strong>Kaiserslautern</strong> ein bislang nicht<br />
genutztes Potential zur Steigerung der Lebensqualität in struktureller und<br />
gestalterischer Hinsicht. In der <strong>Stadt</strong> leben rund 100.000 Einwohner, weitere Zuzüge<br />
sind erwünscht. Als einziges Oberzentrum der Region Westpfalz ist <strong>Kaiserslautern</strong><br />
der Anziehungspunkt für viele Menschen, die dort ihre Freizeit begehen oder<br />
einkaufen möchten. Touristen, welche wohl vorrangig wegen der Nähe zum Pfälzer<br />
Wald nach <strong>Kaiserslautern</strong> kommen, würden ebenso von einer Attraktivierung des<br />
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