Stadt-Wasser-3D - cpe - Universität Kaiserslautern
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<strong>Stadt</strong>-<strong>Wasser</strong>-<strong>3D</strong> | Anwendungsfall <strong>Kaiserslautern</strong><br />
<strong>Stadt</strong>bildes profitieren. Mit wasserorientierten Planungen können demnach<br />
ausreichend Zielgruppen angesprochen werden.<br />
In der Vergangenheit wurde dieses Potential von städtischer Seite zwar erkannt,<br />
aber nur unzureichend planerisch verfolgt und umgesetzt. Nachfolgend soll ein<br />
Überblick über die städtischen <strong>Wasser</strong>planungen der letzten Jahre erfolgen.<br />
Der ehemalige Oberbürgermeister der <strong>Stadt</strong> <strong>Kaiserslautern</strong>, Bernhard J. Deubig,<br />
formulierte 1992 als Bürgermeister und Baudezernent ein „Gesamtkonzept einer<br />
lebendigen Innenstadt“ [STEINBRECHER 1992: 4], welches dem Struktur- und<br />
Gestaltungskonzept <strong>Wasser</strong> eine hohe Bedeutung beimaß. Seiner Ansicht nach<br />
sollte die Lauter ab der Burgstraße Richtung Nordwesten wieder freigelegt werden.<br />
Der Vorplatz des neuen Pfalztheaters, das sich damals noch im Bau befand, sollte<br />
gestufte <strong>Wasser</strong>becken beinhalten. Für den Bereich, an dem sich das alte Theater<br />
befand, war ein Weiher vorgesehen, um den eine Boulevardzone eingerichtet<br />
werden könnte. Auch die Idee einer Landesgartenschau in <strong>Kaiserslautern</strong> enthielt<br />
dieses Gesamtkonzept. Mit Ausnahme der Gartenschauplanung sind diese Visionen<br />
bis heute nicht umgesetzt worden. [vgl. STEINBRECHER 1992; KRUSE 2000]<br />
Im April 2000 öffneten in <strong>Kaiserslautern</strong> sowohl die Gartenschau als auch der<br />
Japanische Garten ihre Pforten. Auf dem Gelände der ersten rheinland-pfälzischen<br />
Gartenschau wurde ein kleiner Abschnitt der Lauter naturnah rekonstruiert. Aus<br />
einem künstlich angelegten Quellteich fließt das <strong>Wasser</strong> Richtung Nordwesten und<br />
mündet in die kanalisierte Lauter, die einige Kilometer später wieder oberirdisch<br />
verläuft. Der Japanische Garten verfolgt ein eigenes <strong>Wasser</strong>konzept, wonach das<br />
<strong>Wasser</strong> als Kernelement der Gartengestaltung angesehen wird und alle<br />
<strong>Wasser</strong>elemente miteinander verbunden sind. „Als stiller See, leise plätschernder<br />
Bachlauf oder tosender <strong>Wasser</strong>fall“ [JAPANISCHER GARTEN KAISERSLAUTERN E.V. 2008]<br />
wird der Symbolcharakter des <strong>Wasser</strong>s für den Besucher wahrnehmbar. Beide<br />
Einrichtungen sind Teil des Grünvernetzungskonzeptes Grüne Schiene Lautertal und<br />
leisten auch im Bereich der gesamtstädtischen <strong>Wasser</strong>planung einen wichtigen<br />
Beitrag. Der Nachteil der beiden Anlagen besteht darin, dass diese nicht ganzjährig<br />
und nur nach Zahlung eines Eintrittsgeldes besucht werden können. [vgl. STADT<br />
KAISERSLAUTERN 2008; GARTENSCHAU KAISERSLAUTERN GMBH 2008; JAPANISCHER<br />
GARTEN KAISERSLAUTERN E.V. 2008]<br />
Im Dezember 2000 beschloss der Rat der <strong>Stadt</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> ein Leitbild im<br />
Rahmen der Agenda 21, in dem das Ziel formuliert ist, dem <strong>Wasser</strong> wieder mehr<br />
Raum im <strong>Stadt</strong>bild zu geben [vgl. STADT KAISERSLAUTERN 2008].<br />
Nach einem <strong>Stadt</strong>ratsbeschluss aus dem März 2008 wird der letzte Bauabschnitt des<br />
<strong>Stadt</strong>parks das Gestaltungselement <strong>Wasser</strong> aufgreifen und eine kaskadenartige<br />
Brunnenanlage beinhalten.<br />
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine gesamtstädtische <strong>Wasser</strong>planung für<br />
die <strong>Stadt</strong> <strong>Kaiserslautern</strong> und die angesprochenen Zielgruppen einen Gewinn<br />
darstellt. Darüber hinaus wird aus der Begründung deutlich, dass <strong>Kaiserslautern</strong><br />
exemplarisch für andere Städte abseits vorhandener <strong>Wasser</strong>flächen und<br />
<strong>Wasser</strong>läufe als Anwendungsfall geeignet ist.<br />
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