Stadt-Wasser-3D - cpe - Universität Kaiserslautern

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Stadt-Wasser-3D | Städtebauliche Gestaltungsplanung 32
5. Handlungsleitfaden Stadt-Wasser-3D | Handlungsleitfaden In den vorhergehenden Kapiteln wurden die notwendigen Informationen, Methoden und Praxisbeispiele zusammengetragen, um an dieser Stelle einen Handlungsleitfaden zu entwickeln. Zunächst gilt es die zentralen Erkenntnisse zu bündeln und zusammengefasst wiederzugeben. Darauf aufbauend werden Handlungsfelder formuliert, welche die Grundlage für den Ablauf der eigentlichen Planung darstellen. 5.1. Zentrale Erkenntnisse Die historische Entwicklung verdeutlicht, dass es seit jeher eine enge Beziehung zwischen Stadt und Wasser beziehungsweise zwischen dem Städter und Wasser gibt. Die in der Vergangenheit herrschenden Funktionen von Wasserelementen im Stadtgebiet sind durch den technischen Fortschritt überholt, doch verbleiben gewisse Anknüpfungspunkte für die zukünftige Planung. So besaßen Brunnen Anziehungskraft auf die Bewohner der Stadt, welche in eine Kommunikationsfunktion gipfelte. Zudem steigerte schon in frühen Zeitaltern die Gestaltung der Wasserelemente die Attraktivität der Gesamtstadt. Die Badekultur war einem steten Wandel unterworfen, doch lässt sich festmachen, dass öffentliche Schwimmbäder adäquate Nachfolger der Thermen und Badehäuser sind. Ökologisch betrachtet besitzen Wasserelemente im Stadtraum eine klimatische Funktion. Sie führen zu einer Reinigung und Abkühlung der Luft. Darüber hinaus stellt das Wasser sowohl Lebensraum als auch Lebensmittel beziehungsweise einen Rohstoff dar. Die Stadt gilt als der Lebensraum des Menschen und wird durch das Vorhandensein von Wasserobjekten positiv verändert. Zu beachten ist, dass Wasser neben vegetativen Elementen die einzige Möglichkeit bietet, den künstlichen Raum der Stadt natürlich oder zumindest naturnah zu gestalten. Da es sich beim Wasser um ein nicht unendlich vorkommendes Naturelement handelt, ist bei jeglicher Wasserplanung auf eine Ressourcen sparende Bauweise zu achten. Soweit möglich, sollte der Einsatz von Trinkwasser oder einer ähnlich hohen Wasserqualität vermieden werden. Zur optimalen Ausreizung der ökologischen Vorteile sollten die Wasserelemente der Stadt unter sich vernetzt und mit Grünelementen verknüpft werden. Eine bedeutende Rolle bei der Gestaltungsplanung unter Bezugnahme von Wasser spielen wahrnehmungspsychologische Faktoren. Menschen nehmen Elemente der Stadtgestalt subjektiv wahr und bilden daraus Empfindlichkeiten. Trotz dieses Umstandes ist es möglich, unter Berücksichtigung der wesentlichen psychologischen Aspekte die Wahrnehmung des Betrachters zu lenken. Das Wasser besitzt den Vorteil, dass es alle Sinne des Menschen anspricht und nicht nur optisch wirkt wie die meisten Gestaltungselemente. Durch die Bewegung und Interaktion des Wassers mit anderen verwendeten Materialien wird insbesondere der Gehörsinn angesprochen. Durch Berühren des Wassers wird zudem der Tastsinn angeregt, so dass es zu einer Vielfalt von Eindrücken kommt, die weitere Assoziationen entfalten 33
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