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Denk- und Handlungsansätze in der Heilpädagogik - BSCW

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Masterarbeit - Rechtschreibung Studienjahr 2011/12<br />

phem trägt dabei den Bedeutungskern e<strong>in</strong>es Wortes. Inhaltlich verwandte Wörter mit wie<strong>der</strong>-<br />

kehrenden Wortformen werden möglichst gleich o<strong>der</strong> ähnlich geschrieben.<br />

(3) Das grammatische Pr<strong>in</strong>zip: „Mache den grammatischen Aufbau e<strong>in</strong>es Textes deutlich!“<br />

Das grammatische Pr<strong>in</strong>zip bee<strong>in</strong>flusst die Schreibung von Wörtern <strong>und</strong> grösseren sprachli-<br />

chen E<strong>in</strong>heiten gemäss grammatischen Gesichtspunkten. Durch die Anwendung dieses<br />

Pr<strong>in</strong>zips wird Geschriebenes leichter lesbar. Das grammatische Pr<strong>in</strong>zip regelt e<strong>in</strong>erseits die<br />

Glie<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Texte (Wortgrenzen, Zusammen- <strong>und</strong> Getrenntschreibung, die Schreibung<br />

mit B<strong>in</strong>destrich <strong>und</strong> die Zeichensetzung). An<strong>der</strong>erseits kennzeichnet es bestimmte Wörter<br />

aufgr<strong>und</strong> ihrer Zugehörigkeit zu bestimmten Wortklassen (Grossschreibung von Nomen <strong>und</strong><br />

Nom<strong>in</strong>alisierung).<br />

(4) Das semantisch-pragmatische Pr<strong>in</strong>zip: „Hebe für den Leser wichtige Textstellen hervor!“<br />

Das semantisch-pragmatische Pr<strong>in</strong>zip verweist direkt auf die Bedeutung <strong>der</strong> Wörter <strong>in</strong>ner-<br />

halb e<strong>in</strong>es bestimmten Gebrauchskontextes. Die Semantik beschäftigt sich mit <strong>der</strong> Inhalts-<br />

<strong>und</strong> Bedeutungsebene von Wörtern, Sätzen <strong>und</strong> Texten. Die Pragmatik untersucht, wie wir<br />

sprachlich handeln <strong>und</strong> welche Zusammenhänge dabei bestimmte Kommunikationssituatio-<br />

nen konstituieren.<br />

(5) Das Homonymiepr<strong>in</strong>zip: „Schreibe Ungleiches ungleich!“<br />

Das Homonymie-Pr<strong>in</strong>zip stellt e<strong>in</strong>e beson<strong>der</strong>e Ausgestaltung des Stammpr<strong>in</strong>zips dar (ho-<br />

mo=gleich). Wörter die gleich kl<strong>in</strong>gen, aber Unterschiedliches bedeuten, können <strong>in</strong> <strong>der</strong> ge-<br />

schriebenen Sprache gr<strong>und</strong>sätzlich unterschiedlich behandelt werden.<br />

(6) Das ästhetische Pr<strong>in</strong>zip: „Vermeide verwirrende Schriftbil<strong>der</strong>!“<br />

Beim ästhetischen Pr<strong>in</strong>zip handelt es sich um e<strong>in</strong> eher willkürliches Pr<strong>in</strong>zip. Im Gr<strong>und</strong>e be-<br />

sagt es, dass Abweichungen von an<strong>der</strong>en Pr<strong>in</strong>zipien dort möglich s<strong>in</strong>d, wo bei <strong>der</strong>en konse-<br />

quenter Anwendung verwirrende Schriftbil<strong>der</strong> entstehen würden. Zum Beispiel werden Kon-<br />

sonanten nach dem kurzen Vokal im Gr<strong>und</strong>morphem verdoppelt geschrieben (z.B.Sonne,<br />

starren), werden jedoch Konsonanten durch mehrgliedrige Grapheme (z.B. sch, pf, ng) wie-<br />

<strong>der</strong>gegeben, verzichtet man auf die doppelte Schreibung (z.B. lachchen, wischschen).<br />

2. Ebene: Regeln<br />

Die Ebene <strong>der</strong> Regeln ist viel differenzierter ausgestaltet als die Ebene <strong>der</strong> Pr<strong>in</strong>zipien. Dies<br />

macht nur schon die grosse Anzahl <strong>der</strong> Regeln sichtbar. Im Duden von 1996 (Rechtschreib-<br />

reform) werden 136 Regelbereiche aufgeführt <strong>und</strong> erläutert. H<strong>in</strong>ter dem Begriff „Regeln“ ver-<br />

birgt sich jedoch recht Unterschiedliches. So gibt es e<strong>in</strong>e Anzahl echter Regeln, die e<strong>in</strong>deutig<br />

zu richtigen Schreibungen führen. Oft lassen sich Regeln jedoch nicht une<strong>in</strong>geschränkt an-<br />

HfH – Interkantonale Hochschule für <strong>Heilpädagogik</strong> 19

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