Denk- und Handlungsansätze in der Heilpädagogik - BSCW
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Masterarbeit - Rechtschreibung Studienjahr 2011/12<br />
ren kann durch „S<strong>in</strong>nkonferenz“, „Planungsbeteiligung“ <strong>und</strong> „Feedbackkultur“ erreicht wer-<br />
den. S<strong>in</strong>nkonferenzen s<strong>in</strong>d Unterrichtsgespräche, <strong>in</strong> denen Lehrpersonen <strong>und</strong> Lernende e<strong>in</strong>e<br />
Verständigung über die Ziele, Inhalte <strong>und</strong> Methoden des Unterrichts herbeiführen. Mit „Pla-<br />
nungsbeteiligung“ ist geme<strong>in</strong>t, dass Unterricht über Unterricht geme<strong>in</strong>sam mit den Schüler<br />
<strong>und</strong> Schüler<strong>in</strong>nen stattf<strong>in</strong>det. Die „Feedbackkultur“ kann über e<strong>in</strong> Lerntagebuch o<strong>der</strong> auch<br />
über Portfolioarbeit passieren (vgl. Meyer, 2004, S. 67 – 72).<br />
Methodenvielfalt<br />
Die Methodenvielfalt ist e<strong>in</strong>erseits erfor<strong>der</strong>lich, um <strong>der</strong> Vielfalt <strong>der</strong> unterrichtlichen Aufgaben-<br />
stellungen gerecht zu werden, zum an<strong>der</strong>en, um die Heterogenität <strong>der</strong> Lernvoraussetzungen<br />
<strong>und</strong> <strong>der</strong> Interessen <strong>der</strong> Schüler<strong>in</strong>nen <strong>und</strong> Schüler zu beobachten (We<strong>in</strong>ert, 1997b). Nirgend-<br />
wo <strong>in</strong> <strong>der</strong> Pädagogik ist <strong>der</strong> das Begriffs- <strong>und</strong> Konzeptwirrwarr grösser als <strong>in</strong> <strong>der</strong> Unter-<br />
richtsmethodik. Deshalb schlägt Meyer (2004) e<strong>in</strong>en Ordnungsraster vor, <strong>der</strong> die Methoden-<br />
vielfalt auf drei Ebenen <strong>und</strong> <strong>in</strong> drei Dimensionen unterordnet: Mikro-, Meso- <strong>und</strong> Makrome-<br />
thodik.<br />
Makromethodik Mesomethodik<br />
Mikromethodik<br />
Abbildung 2: Drei–Ebenen–Modell: Mikro-, Meso- <strong>und</strong> Makromethodik (Meyer, 2004, S. 75)<br />
Die Mikroebene erfasst kle<strong>in</strong>e <strong>und</strong> kle<strong>in</strong>ste, oft nur e<strong>in</strong> o<strong>der</strong> zwei Sek<strong>und</strong>en dauernde Lehr-<br />
Lern-Situationen, die von Lehrpersonen <strong>und</strong> Lernenden mithilfe <strong>der</strong> rout<strong>in</strong>emässig be-<br />
herrschten, oft aber nur wenig reflektierten Inszenierungstechniken gestaltet werden, wie<br />
z.B. zeigen, vormachen, modellieren, beschleunigen. Die Mesoebene erfasst feste Formen<br />
methodischen Handelns, die M<strong>in</strong>uten bis St<strong>und</strong>en andauern können. Diese unterglie<strong>der</strong>t<br />
Meyer (2004) <strong>in</strong> die Dimension <strong>der</strong> Sozial-, Handlungs- <strong>und</strong> Prozessstruktur. Zu den Sozial-<br />
formen gehören <strong>der</strong> Plenumsunterricht, <strong>der</strong> Gruppenunterricht, die Tandemarbeit <strong>und</strong> die<br />
E<strong>in</strong>zelarbeit. Handlungsstrukturen s<strong>in</strong>d z.B. Lehrergespräch, Vortrag, Erzählungen, Experi-<br />
ment. Von denen gibt es ungefähr 250 Stück. Die Makroebene erfasst die <strong>in</strong>stitutionell fest<br />
verankerten methodischen Grossformen, die sich über Monate <strong>und</strong> Jahre erstrecken können.<br />
HfH – Interkantonale Hochschule für <strong>Heilpädagogik</strong> 28