05.01.2013 Aufrufe

Denk- und Handlungsansätze in der Heilpädagogik - BSCW

Denk- und Handlungsansätze in der Heilpädagogik - BSCW

Denk- und Handlungsansätze in der Heilpädagogik - BSCW

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Masterarbeit - Rechtschreibung Studienjahr 2011/12<br />

gehen. Man geht heute davon aus, dass diese subtile Abstimmungsdynamik <strong>in</strong> <strong>der</strong> zwi-<br />

schenmenschlichen Interaktion lebenslang relevant ist, also auch <strong>in</strong> den Interaktionen zwi-<br />

schen Lehrperson <strong>und</strong> Schüler <strong>und</strong> Schüler<strong>in</strong>nen, so kurz <strong>und</strong> selten sie auch se<strong>in</strong> mögen<br />

(vgl. Becker-Soll & Textor, 2007). Die vielleicht folgenschwerste Auswirkung gestörter Inter-<br />

aktion ist die „Abschaltung“ des Selbst. Wenn die Interaktion nicht mehr so erlebt wird, dass<br />

e<strong>in</strong>er <strong>der</strong> Interaktionspartner (o<strong>der</strong> beide) sich als Person wahrgenommen fühlt, dann wird<br />

das Selbst abgeschaltet. Gesprochen wird auch von e<strong>in</strong>er Hemmung des Selbst. Die Hem-<br />

mung des Selbst hat für die Entwicklung von Selbstkompetenz schwerwiegende Folgen. Es<br />

können dann noch so gute Erfahrungen nicht ohne weiteres <strong>in</strong> das Netzwerk persönlich rele-<br />

vanter Erfahrungen (d.h. <strong>in</strong>s Selbst) <strong>in</strong>tegriert werden (vgl. Kuhl et al., 2011, S. 15-26).<br />

Fazit<br />

Die Beziehungsgestaltung zwischen Mutter <strong>und</strong> K<strong>in</strong>d hat e<strong>in</strong>e grosse Tragweite die bis <strong>in</strong>s<br />

Schulleben <strong>und</strong> weiter ragt. Die Lehrperson nimmt dabei e<strong>in</strong>e wichtige Rolle e<strong>in</strong>, welcher sie<br />

sich bewusst se<strong>in</strong> sollte. Nicht alles kann sie abfangen, doch nur schon dieses Bewusstse<strong>in</strong><br />

<strong>der</strong> Beziehungsfunktion kann positive Verän<strong>der</strong>ung im Selbst bzw. im Selbstbewusstse<strong>in</strong> des<br />

Lernenden hervorbr<strong>in</strong>gen.<br />

6. Unterrichtliche Schlussfolgerungen zu den theoretischen Aspekten<br />

Wie lassen sich die genannten Theorien <strong>in</strong> <strong>der</strong> Praxis bzw. im Rechtschreibunterricht umset-<br />

zen? Teile <strong>der</strong> Theorien zu den Hypothesen 1 bis 5 f<strong>in</strong>den <strong>in</strong> diesem Kapitel die unterrichtli-<br />

che Umsetzung.<br />

� H1 E<strong>in</strong> guter Rechtschreibunterricht hat die Steigerung <strong>der</strong> Rechtschreibkompetenz<br />

<strong>der</strong> Lernenden zur Folge.<br />

Vor <strong>und</strong> nach <strong>der</strong> Durchführungsphase (Messpunkt 1 <strong>und</strong> 2) des Rechtschreibunterrichts,<br />

führt die Lehrperson systematische Fehleranalysen durch (SLRT, Diktat,<br />

Freitext) <strong>und</strong> vergleicht sie mite<strong>in</strong>an<strong>der</strong>.<br />

Die Lehrperson kennt den Entwicklungsstand <strong>der</strong> Lernenden nach dem Entwick-<br />

lungskonzept von Günther (1986)<br />

Die Lehrperson entscheidet sich, auf welcher Ebene (Gallmann & Sitta, 1996) sie den<br />

Rechtschreibunterricht durchführt. Das heisst, auf welcher Ebene sie ansetzen kann,<br />

damit die Schüler <strong>und</strong> Schüler<strong>in</strong>nen an ihrem Vorwissen <strong>und</strong> Fähigkeiten anknüpfen<br />

können.<br />

HfH – Interkantonale Hochschule für <strong>Heilpädagogik</strong> 38

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!