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Denk- und Handlungsansätze in der Heilpädagogik - BSCW

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Masterarbeit - Rechtschreibung Studienjahr 2011/12<br />

lebensweltlichen Realität o<strong>der</strong> e<strong>in</strong> neuer Zustand des umgreifenden Person-Umwelt-<br />

Bezuges. Jede Handlung kann verstanden werden als Verwirklichung persönlicher, sachli-<br />

cher <strong>und</strong>, sofern <strong>in</strong> Handlungs<strong>in</strong>tention auch an<strong>der</strong>e Personen e<strong>in</strong>bezogen s<strong>in</strong>d, sozialer<br />

Bedeutung“ (S. 58). Nach Cranach (1980) s<strong>in</strong>d vier Elemente konstitutiv. „Mit dem Wort<br />

Handeln bezeichnen wir das zielgerichtete, bewusste, geplante <strong>und</strong> beabsichtigte Verhalten<br />

e<strong>in</strong>es Handelnden (Aktors)“ (S. 77). „Handlung ist die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung <strong>der</strong> personalen<br />

Ganzheit mit e<strong>in</strong>er Situation“ (Dietrich, 1984, S. 58).<br />

Bewegtes <strong>und</strong> handelndes Lernen<br />

Merkmale e<strong>in</strong>es bewegten Unterrichts s<strong>in</strong>d handlungsorientierte Methoden, bei denen die<br />

K<strong>in</strong><strong>der</strong> sich über eigene Aktivität Wissen erschliessen. Der Bewegungss<strong>in</strong>n soll als „zusätzli-<br />

cher Informationszugang“ genutzt werden. Arbeitsmaterialien sollten von den Lernenden<br />

selbst geholt werden. Auch Laufdiktate sorgen für e<strong>in</strong>e Auflockerung von Körper <strong>und</strong> Geist<br />

(vgl. ebd.). Es ist ratsam den K<strong>in</strong><strong>der</strong>n Zeit <strong>und</strong> Raum – wo nötig auch den Anstoss – für Be-<br />

wegungsaktivitäten zu geben, bei denen sie S<strong>in</strong>nese<strong>in</strong>drücke sammeln können. Je mehr<br />

S<strong>in</strong>ne beim Lernen angesprochen werden umso länger bleiben die Informationen im Gehirn<br />

vorhanden (vgl. Bauer, 2010, S. 75). „K<strong>in</strong><strong>der</strong> begreifen e<strong>in</strong>en Sachverhalt besser <strong>und</strong> können<br />

Gelerntes länger im Kopf Gedächtnis behalten, wenn sie sich mit diesem, bzw. e<strong>in</strong>er Prob-<br />

lemstellung handelnd ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> gesetzt haben (Bauer, 2010, S. 75).<br />

Bei e<strong>in</strong>er Studie im Jahr 1989 machten Schüler <strong>und</strong> Schüler<strong>in</strong>nen e<strong>in</strong>er Son<strong>der</strong>schule für<br />

Lernschwierigkeiten über e<strong>in</strong> Jahr h<strong>in</strong>weg jeden Tag zwischen fünf bis zehn M<strong>in</strong>uten Bra<strong>in</strong>-<br />

Gym-Übungen. Im Lesen <strong>und</strong> beim Textverständnis verbesserten sich die Schüler <strong>und</strong> Schü-<br />

ler<strong>in</strong>nen nach Durchführung dieser Übungen im Durchschnitt um e<strong>in</strong> bis zwei Klassenstufen<br />

<strong>und</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> Mathematik steigerten sich über die Hälfte <strong>der</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> um e<strong>in</strong>e Klassenstufe (vgl.<br />

Auferkorte , 1999 , S. 15). E<strong>in</strong>e weitere Studie, auch an e<strong>in</strong>er Son<strong>der</strong>schule für Lernschwie-<br />

rigkeiten, an <strong>der</strong> israelischen Son<strong>der</strong>schule von Kohen-Raz, weist e<strong>in</strong>en Zusammenhang auf<br />

zwischen Gleichgewichtsfähigkeit <strong>und</strong> Lesekompetenz nach. Nach Balancetra<strong>in</strong><strong>in</strong>g konnte<br />

e<strong>in</strong>e bessere Lesefähigkeit festgestellt werden (vgl. Bittmann, 2002, S.4). Die Ergebnisse<br />

dieser Studien zeigen, dass Bewegungsaktivität positiven E<strong>in</strong>fluss auf die Aufmerksamkeits-<br />

leistung <strong>der</strong> Schüler <strong>und</strong> Schüler<strong>in</strong>nen hat. So konnte ausreichende Bewegung <strong>und</strong> die er-<br />

gonomische Ausstattung <strong>der</strong> Lernumgebung nicht nur die Konzentrationsfähigkeit beibehal-<br />

ten, son<strong>der</strong>n auch steigern (vgl. ebd.).<br />

Fazit<br />

Im weiteren Verlauf wird <strong>der</strong> Begriff „Spezifische Spracherwerbsstörung“ (SSES) verwendet.<br />

Denn es leuchtet e<strong>in</strong>, dass bei <strong>der</strong> Bezeichnung „Sprachentwicklungsstörung“ eher auf Rei-<br />

fungsprozesse als auf die Sprache h<strong>in</strong>gedeutet wird. Ob die Bewegung während dem Lernen<br />

HfH – Interkantonale Hochschule für <strong>Heilpädagogik</strong> 35

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