"Die Bahnhofsbauten von Fritz Klingholz", Diplomarbeit

Die Bahnhofsbauten von Fritz Klingholz Hauptbahnhof Lübeck
„Ein einheitlicher Gedanke durchzieht die 12 in
den Gewölbezwickeln angeordneten figürlichen
Reliefs, von denen sich je zwei zu einer Stichkap-
penumrahmung vereinigen, welche ihrerseits die
Öffnung für die seitlichen Überlichtfenster bilden.
Um das erste Fenster gruppiert sich die Kindheit,
die mit dem fröhlich von Mutterhand geleitetem Kinderalter beginnt und mit dem das
Vaterhaus verlassenden Jüngling endet. Bild 33. Sorglich behütet vom Mutterauge ver-
Bild 36 - Eisenbahnarbeiter und Ingenieur.
fließt die Kindheit, am Ende derselben geht
der Jüngling sich selbst überlassen, hinaus in
des Lebens Kampf.
In der zweiten Fensterumrahmung sehen
wir die Sehnsucht, die aus dem Elternhaus
aus der Heimat schauend dem Jüngling in die
Ferne folgt, mit unsichtbaren Banden ihn mit
sich verknüpfend. Daneben steht in fleißiger
Arbeit der Schmied, der seine Pflicht erfüllt.
Hier die Verkörperung des Gedankens, der Ausreifung des Menschen in der Lebens-
arbeit. Bild 34.
Bild 35 zeigt uns den Segen des ehelichen Glü-
ckes. Der Mann der in harter Arbeit ums tägliche
Brot... von dem Weibe seines Herzens erquickt
wird. Das Relief ist zugleich ein Symbol, wie die
harte Pflichterfüllung erst durch die Sorge für das
Weib einen hohen Inhalt bekommt.
Bild 36 und 37 zeigen uns nun Szenen aus der Lebensarbeit des Eisenbahnwesens.
Sie sind lediglich nur eine Erläuterung der männlichen Tätigkeit, wie sie dieselbe in-
nerhalb der Eisenbahn vollzieht. Doch die Lebensreife geht ihrem Ende entgegen. Mit-
Bild 38 - Alter und Abschied.
Ernst umso fester verbunden werden. Bild 38.
Bild 35 - Eheliches Glück und Arbeit.
Bild 37 - Erfahrung und reifes Lebensalter.
ten ins blühende Leben hinein schreitet ernsten
Antlitzes der Mann mit dem Spaten, der uns mit
sanfter aber unerbittlicher Hand hinwegruft aus
den Sorgen und aus der Arbeit dieses Lebens.
Ihm gegenüber steht die hinterlassene Mutter
mit ihrem Sohn, die beide durch des Lebens
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