"Die Bahnhofsbauten von Fritz Klingholz", Diplomarbeit

Die Bahnhofsbauten von Fritz Klingholz Hauptbahnhof Wiesbaden
Bild 39 - Wartesaal I. Klasse, nach Westen gesehen.
Bild 41 - Damenzimmer.
Auch das Büfet verdient Beachtung. Für
die Frauen ist ein separater Wartesaal II.
Klasse vorhanden, soweit sie nicht vor-
ziehen, in Herrengesellschaft zu sitzen.
Dieses separate Damenzimmer (Bild 41)
ist ein wahres Schmuckkästchen, ganz
in Mahagoni, die Möbel im Empirestil.“ 37
Dagegen wurde der Wartesaal III./IV
Klasse (Bild 38) z. B. durch glatte Holz-
sitze sehr einfach gehalten; doch er wirkte trotz alledem durch seine Größe und durch
die reich umrahmte Uhr formvollendet. Auch das daneben liegende Nichtraucherzim-
mer war in einfachen Formen gestaltet; die Wandbekleidung war in Rüsternholz aus-
geführt. Das Nichtraucherzimmer neben dem Wartesaal II. Klasse war dagegen reicher
ausgestattet und zwar mit einem Mahagonipaneel und
grünen Marmortischen (Bild 36).
Die reichste Ausstattung hatte jedoch der Wartesaal
I. Klasse erhalten (Bild 39 & 40), da er in erster Linie
für Fürstlichkeiten wie „Bundesfürsten, ausländische
Fürsten usw.“ 38 bestimmt war. Die Wände waren im
unteren Teil mit einem hohen Paneel aus Palisander-
holz mit Intarsien 39 umgeben. Den oberen Teil bekleidete
Bild 40 - Wartesaal I. Klasse, nach Osten gesehen.
Bild 42 - Waschzelle.
ein hellgelber Marmor. An den Fenstern waren kleine schwarze Marmorsäulen ange-
bracht. Der Windfangeinbau sowie ein Holzeinbau wurden durch ein reiches Schnitz-
werk geschmückt und auch die Heizkörper umschließende Marmorverkleidung zierten
Skulpturen und getriebene Bronzebleche. Ein Sofa mit eingebauter Uhr und bequeme
37 Peter Scheffler, Die Eisenbahn im Raum Mainz-Wiesbaden, Freiburg (Breisgau) 1988, S. 28.
38 ebd.
39 Intarsien sind in Holz eingelegte oder aufgeleimte Verzierungen aus andersfarbigem Holz.
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