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"Die Bahnhofsbauten von Fritz Klingholz", Diplomarbeit

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<strong>Die</strong> <strong>Bahnhofsbauten</strong> <strong>von</strong> <strong>Fritz</strong> Klingholz Hauptbahnhof Lübeck<br />

...Sehr beachtenswert sind auch die Kartuschen, welche die beiden handelnden<br />

Personen jeder Gruppe verbindet. Es ist eine jedes Mal<br />

variierte Darstellung des für die Eisenbahn symbolisch<br />

gewordenen Flügelmotives, während in den Zwickeln un-<br />

ter den Figuren das geflügelte Rad und der Adlerkopf va-<br />

riiert sind.... Auch die Konsolen unter den Gewölbebogen,<br />

welche Kinder mit Girlanden darstellen, fügen sich in den<br />

Rahmen des Ganzen harmonisch ein.“ 54<br />

„Wiederum ein großer Gedanke ist dargestellt in der<br />

Uhrumrahmung an der Querwand der Fahrkartenhalle. <strong>Die</strong> Uhr ist gekrönt <strong>von</strong> der<br />

strahlenden Sonne. Rechts wird sie gehalten <strong>von</strong> dem jugendlichen Morgen, links <strong>von</strong><br />

der verschleierten Nacht. Das Ganze ruht auf einem Symbol der Ewigkeit, die mit ih-<br />

rem starren aber doch tief ausdrucksvollem Gesicht alle Zeit in sich schließt. Sehr wir-<br />

kungsvoll ist diese Umschließung durch die zusammengefalteten Hände ausgedrückt,<br />

welche die weit <strong>von</strong>einander gehaltenen Arme zu einem Rinde vereint. In der Tat muss<br />

man gestehen, dass in dem ganzen Ziffernblatt eine hochkünstlerische Idee zum Aus-<br />

druck gebracht ist (Bild 12).<br />

Was an den sämtlichen Reliefs der großen Fahrkartenhalle noch besonders her-<br />

vorzuheben ist, ist die weise zurückhaltende Behandlung derselben in Flachrelief.<br />

Sie fügen sich dem Raum, der sehr vornehm schöne Abmessungen zeigt, in äußerst<br />

dezenter Weise ein, ohne sich auch nur im geringsten unangenehm aufzudrängen<br />

und verhelfen dem Raume dadurch zu einer hervorragend künstlerischen Gesamtwir-<br />

kung.“ 55<br />

<strong>Die</strong> vier gleich großen Bahnsteighallen hatten die Gesamtlänge <strong>von</strong> 127 m, waren<br />

zwischen den Abschlusswänden 87,60 m breit und hatten die Höhe <strong>von</strong> 12,50 m. <strong>Die</strong><br />

Seitenwände hatten einen 1,20 m hohen Sockel aus grünglasierten Ziegeln, der Rest<br />

wurde verglast (Bild 40). <strong>Die</strong> Schürzen und fast 60 % der Dachflächen wurden eben-<br />

falls verglast. In den Scheitelpunkten wurden Degenhardtsche Oberlichter mit 7 mm<br />

starkem Drahtglas eingebaut.<br />

Bild 39 - Der Abschied.<br />

„<strong>Die</strong> Hallenbinder wurden als bogenförmige Fachwerkträger ohne Zugstangen aus-<br />

gebildet, die auf flusseisernen schlanken Pendelsäulen aufgelagert sind. Gegen die<br />

waagerechten Kräfte in der Querrichtung finden sie ihren Stützpunkt an den zu einem<br />

Steifrahmen vereinigten Säulenreihen neben dem Lokomotivgleis 3; in der Längsrich-<br />

54 Architektus, Der Plastische Schmuck am neuen Bahnhofsgebäude, in: Vaterstädtische Blätter, Nr. 18, 1908, S. 99-<br />

100.<br />

55 ebd., S. 107.<br />

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