"Die Bahnhofsbauten von Fritz Klingholz", Diplomarbeit

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Die Bahnhofsbauten von Fritz Klingholz Wettbewerb Hauptbahnhof Leipzig Bild 3 - Ansicht Empfangsgebäude - Entwurf von Klingholz. Bild 4 - Grundriss Bahnsteighöhe mit Ansicht - Entwurf von Klingholz. die Bahnhofswirtschaft mit einem Speisesaal und zwei Wartesälen untergebracht wer- den (Bild 2). Die Breite der Hauptfront des Empfangsgebäudes wird 300 m betragen. Auf eine reichliche Zufuhr von Luft und Licht wird besonderer Wert gelegt. Der Archi- tektur ist nach Möglichkeit volle Freiheit gelassen worden.“ 14 Alles zusammengefasst, waren eine schematische Anordnung der Haupträume so- wie die konstruktiven Systeme der Bahnsteighallen vorgegeben. Zusätzlich wurden durch das Raumprogramm einige räumliche Forderungen festgesetzt, begleitet von einigen Angaben für die Tunnel-Anlagen und Bahnsteighallen. 14 Paul Klopfer, Zum Bahnhofwettbewerb Leipzig, in: Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsass-Lothringen, Bd. 5, 1908, S. 238. 52
Die Bahnhofsbauten von Fritz Klingholz Wettbewerb Hauptbahnhof Leipzig Bild 5 - Ansicht Empfangsgebäude - Entwurf von Kröger. Dem Gewinner winkte ein Preisgeld von 15000 Mark, der Zweitplatzierte bekam 10000 Mark und zwei Gewinner des dritten Platzes durften sich über jeweils 7500 Mark freuen. Als Zusatz wurden 3 Ankäufe für je 3000 Mark in Aussicht genommen, die später auf 6 erhöht wurden. Klingholzens eingereichter Entwurf „Nufa“ wurde als eine „sorgfältig durchdachte gute Leistung“ 15 bezeichnet (Bild 3 & 4). Besonders gelobt wurde die Aufteilung der Räume und die Belichtung dessen. Klingholz war nämlich bestrebt soweit wie möglich, alle Räume mit Seitenlicht unter Vermeidung von Oberlichtern zu versorgen. Durch eine Reihe von Binnenhöfen 16 wurde es möglich sowohl die Haupträume, als auch die Flure, Treppen und Aborte ausreichend zu belüften und zu belichten. Die Schalter- räume wurden besonders gut belichtet, dadurch, dass sie nicht nur Oberlicht sondern auch Seitenlicht erhielten. Die großen Wartesäle mit Wirtschaft waren basilikal 17 ge- staltet, wodurch bei guter Belichtung eine übermäßige Höhe vermieden wurde. 18 Paul Klopfer beschrieb den Entwurf von Klingholz folgendermaßen: „Unser letztes Beispiel, das von Klingholz-Aachen, bietet eine ganz besondere Auffassung, aber kei- nen Typus, wie es die andern tun. Ähnlich der Krögerischen Arbeit hat zunächst die von Klingholz den Eingangshallen ein durchweg offenes, mehr entgegenkommendes als abwartendes Äußere gegeben. Besonders geglückt aber ist die Modellierung die- ser Eingangshallen als Arme gleichsam, die sich aus dem eigentlichen Bahnkörper Bild 6 - Ansicht Empfangsgebäude - Entwurf von Lossow & Kühne. 15 Deutsche Konkurrenzen, Bd. 22, H. 1, S. 8. 16 Der Binnenhof besteht aus einem großen Innenhof, der von verschiedenen Gebäuden umschlossen wird. 17 Die Kunstgeschichte versteht unter einer Basilika eine mehrschiffige Kirche, deren "basilikal" überhöhtes Mittelschiff die Seitenschiffe überragt und von dort ihr Licht bezieht. 18 vgl. Deutsche Konkurrenzen, Bd. 22, H. 1, S. 8. 53
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