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"Die Bahnhofsbauten von Fritz Klingholz", Diplomarbeit

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<strong>Die</strong> <strong>Bahnhofsbauten</strong> <strong>von</strong> <strong>Fritz</strong> Klingholz Hauptbahnhof Essen<br />

in Stein ausgeführt.<br />

Der Geheime Baurat Rüdell schrieb: „Das<br />

hochgezogene Mittelschiff, dessen Seiten-<br />

wände ganz aus Eisen und Glas bestehen,<br />

schützt ein steiles, mit Falzziegeln gedeck-<br />

tes Satteldach, das über der Mittelhalle<br />

<strong>von</strong> einem Querdach durchschnitten wird.<br />

Mächtige Giebel, deren Wirkung durch die<br />

vorgelagerten niedrigen Bauteile noch ge-<br />

steigert wird, schließen alle Stirnseiten ab.<br />

Das Ganze krönt der mit Kupfer bekleidete,<br />

reich gegliederte Dachreiter. An der Ecke<br />

der Eingangsfront schiebt sich ein besonderes Uhrtürmchen so weit vor, dass es mit<br />

seinen großen, am Abend erleuchteten Ziffernblättern das versteckt liegende Emp-<br />

fangsgebäude <strong>von</strong> der Hauptstraße her sichtbar macht. Das Mauerwerk ist mit roten<br />

Ziegeln verblendet; die Architekturgliederungen bestehen aus gelblichem Lauterecke-<br />

ner Sandstein.“ 3<br />

Bild 11 - Lageplan.<br />

Der Grundriss mit seiner funktionellen Gestaltung galt damals als ein vielbeach-<br />

tetes Beispiel für ein Empfangsgebäude. Durch die Hochlage der Bahngleise (Bild 6<br />

& 12) konnte die Empfangshalle sowie die Personen-, Gepäck- und Eilgut-Tunnel auf<br />

einer Ebene gelegt werden und damit einen bequemen Zugang zu den Bahnsteigen<br />

gewähren. Klingholzens Konzept <strong>von</strong> einer Trennung der Eingangs- und Ausgangsbe-<br />

wegung sah es vor, Staus zwischen der Abreisenden und Anreisenden zu verhindern.<br />

<strong>Die</strong> Fahrkartenschalter legte er an die Außenwand der Schalterhalle, sodass beide<br />

ausreichend natürliches Licht bekamen. Gleiches galt für die Wartesäle im östlichen<br />

Gebäudeflügel. <strong>Die</strong> Anordnung war raumsparend und übersichtlich; man hatte seine<br />

Ziele gleich vor Augen, so z. B. sparte der Zugang zu den Wartesälen ohne einen Flur<br />

Raum und Zeit. Ein anderes Beispiel war der Gepäckraum an der Seite des Hauptein-<br />

gangs, der zwei besondere Nebentüren besaß. <strong>Die</strong>se ermöglichten dem Reisenden<br />

ohne Berührung des Haupteingangs und der Schalterhalle, das Gepäck direkt vom<br />

Vorplatz bei der Gepäckannahme abzugeben (Bild 5).<br />

<strong>Die</strong> Wartesäle mit je einer Grundfläche <strong>von</strong> 385 m 2 waren jeweils mit einem Da-<br />

menzimmer und einem Nichtraucherzimmer ausgestattet. Dazwischen lagen die<br />

Geschäftsräume des Bahnwirts, dem auch das Obergeschoss und das ausgebaute<br />

3 Alexander Rüdell, Neue Eisenbahnhochbauten, III. Das Empfangsgebäude auf dem Hauptbahnhof Essen a. d. Ruhr,<br />

in: Zentralblatt der Bauverwaltung, Bd. 23, 1903, S. 502.<br />

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