"Die Bahnhofsbauten von Fritz Klingholz", Diplomarbeit

Die Bahnhofsbauten von Fritz Klingholz Wettbewerb Hauptbahnhof Leipzig
Bild 9 - Ansicht Empfangsgebäude 1935.
doch keine weltbewegenden Aufgaben birgt, durch einen Turm unwahr. Im Grundriss
aber ist der Entwurf wegen der guten, weil direkten Lichtzuführung, einer der besten.
Hier ist die Arbeit des Grübelns wirklich belohnt worden, jene Arbeit, die sich vom
Fassadenentwerfen unterscheidet wie die Formel einer statischen Berechnung von
den tastenden Strichen einer Kohleskizze, wie die logische Forderung vom überra-
schenden und befreienden Schöpfergedanken.“ 19
Am 8. Juli 1907 hat das Preisgericht die Gewinner bekannt gegeben. Die Arbeiten
von den Architekten Jürgen Kröger aus Berlin (Bild 5) und Lossow & Kühne aus Dres-
den (Bild 6) wurden als gleichwertig anerkannt, da bei der Ersten der Grundriß und
bei der Zweiten die Architektur der Jury ganz besonders gefallen hat. Beide Parteien
haben einen 1. Preis von 12500 Mark bekommen. Aus ähnlichen Gründen wurde der
zweite Platz ebenfalls für zwei Entwürfe vergeben. Verfasser waren Klingholz und H.
Billing & Vitali aus Karlsruhe. Beide Entwürfe wurden mit einem Preisgeld von 7500
Mark belohnt. Sechs weitere Entwürfe wurden angekauft.
Obwohl es zwei erste Plätze gab, bekamen die Architekten Kühne & Lossow mit
ihren Entwurf „Licht und Luft“ den Auftrag.
Am 16. November 1909 wurde mit dem Bau des Empfangsgebäudes begonnen,
1910 wurde der erste Grundstein der Bahnsteighallen gelegt.
Nach fast 6 Jahren Arbeit wurde der Hauptbahnhof Leipzig am 1. Oktober 1915 in
Betrieb genommen.
19 Paul Klopfer, Zum Bahnhofwettbewerb Leipzig, in: Bauzeitung für Württemberg, Baden, Hessen, Elsass-Lothringen,
Bd. 5, 1908, S. 240-241.
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