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Steiermark 2010/9 - Der Rechnungshof

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Finanzierungsmanagement der<br />

Landeshauptstadt Graz<br />

11.2 <strong>Der</strong> RH hielt fest, dass die Stadt Graz in Bezug auf die Durchschnittsverzinsung<br />

ihrer zu Marktkonditionen aufgenommenen Darlehen im<br />

Jahr 2004 30 Basispunkte unter und ab 2005 — aufgrund der erhöhten<br />

Zinsfixierung — bis zu 70 Basispunkte über der SMR lag.<br />

<strong>Der</strong> RH kritisierte das nach wie vor fehlende Risikomanagement,<br />

wodurch die Stadt Graz über das Risiko ihrer Finanzierungen nicht<br />

ausreichend informiert war. Er empfahl, zur besseren Einschätzung<br />

der eingegangenen Risiken, aussagekräftige Risikokennzahlen zu erarbeiten.<br />

In diesem Zusammenhang sollten im Sinne eines effizienten<br />

Schuldenmanagements ehest möglich geeignete, im Finanzsektor angewandte<br />

Maßnahmen und Instrumente zur Bewertung, Begrenzung<br />

sowie Steuerung von Finanzierungsrisiken ergriffen bzw. installiert<br />

werden, wie z.B. Value at Risk–Modelle zur Quantifizierung der Marktrisiken<br />

von Finanzierungsinstrumenten oder Cashflow at Risk–Methoden<br />

zur Bewertung des zahlungswirksamen Zinsänderungsrisikos.<br />

11.3 Laut Stellungnahme der Stadt Graz entstehe durch die Nichteinbeziehung<br />

der — im Wege des Makro–Hedgings für das konsolidierte<br />

Schuldenportfolio der Stadt Graz (einschließlich der Beteiligungen)<br />

— erfolgten Absicherungsinstrumente auf den städtischen Teil des<br />

Portfolios ein etwas verzerrtes Ergebnis. <strong>Der</strong> Vergleich von Durchschnittszinssätzen<br />

zu EURIBOR oder SMR — ohne Berücksichtigung<br />

von Währungsmix, Laufzeiten, Hedgingmaßnahmen und Strategie —<br />

habe nur eine beschränkte Aussagekraft. Zudem hätten die Zinsstrategiebeschlüsse<br />

des Gemeinderats die SMR nicht als anzustrebende<br />

Benchmark definiert.<br />

Die Stadt Graz wies darauf hin, dass sie für ihr konsolidiertes Schuldenportfolio<br />

— ähnlich wie für die Bundesschuld — eine weitgehende<br />

Fixzinsstrategie definiert und angestrebt habe.<br />

Weiters hielt die Stadt Graz fest, dass die Finanzdirektion regelmäßige<br />

Vorschauen der erwarteten Zins–Cashflows durchgeführt und die<br />

Bewertungen der wesentlichen Finanzierungspositionen beobachtet<br />

habe.<br />

Die Beauftragung von externen Experten zur laufenden Durchführung<br />

der Risikobewertung des Portfolios sei vor einiger Zeit erwogen, jedoch<br />

aufgrund der damit verbundenen Kosten und der beschränkten praktischen<br />

Relevanz nicht umgesetzt worden. Die Anregung des RH, regelmäßige<br />

mathematische Berechnungen zu intensivieren, solle im Rahmen<br />

des durch den Österreichischen Städtebund in Kooperation mit<br />

dem Sparkassensektor geplanten kommunalen Zinssteuerungsvergleichs<br />

weiterverfolgt werden.<br />

132 <strong>Steiermark</strong> <strong>2010</strong>/9

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