Steiermark 2010/9 - Der Rechnungshof

Finanzierungsmanagement der
Landeshauptstadt Graz
Tabelle 7: Struktur der kurzfristigen Veranlagungen
2004 2005 2006 2007 2008
in Mill. EUR
kurzfristige Veranlagungen 97,70 76,42 50,74 61,40 92,28
Durchschnittsverzinsung
in %
1) 2,1 2,2 2,8 4,3 4,2
1–Monats–EURIBOR 2,1 2,1 2,9 4,1 4,3
3–Monats–EURIBOR 2,1 2,2 3,1 4,3 4,6
1) Eine Berechnung des KESt–Anteils wurde nicht durchgeführt.
Die erzielte Verzinsung lag etwa auf dem Niveau des 1–Monats–EURI­
BOR–Vergleichszinssatzes. Im Jahr 2006 nahm die Stadt Graz eine
wirtschaftliche und steuerliche Optimierung dieser Mittel im Rahmen
eines von der Grazer Unternehmensfinanzierungs GmbH betriebenen
Cash–Pools vor, den sie gemeinsam mit ihren Beteiligungsgesellschaften
betrieb.
Um die Zinskonditionen des Cash–Pools zu optimieren, gab die Stadt
Graz Ende 2007 eine Garantieerklärung ab, dass die Konten des Cash–
Pools jederzeit ordnungsgemäß bedient werden. Eine im Jahr 2007
durchgeführte Kontrollrechnung des Zinsergebnisses mit und ohne
Cash–Pool im „Konzern Graz“ ergab für das Jahr 2007 eine Verbesserung
um rd. 140.000 EUR.
Mit April 2008 verabschiedete der Gemeinderat der Stadt Graz eine so
genannte Cash–Management–Leitlinie, die für die Grazer Unternehmensfinanzierungs
GmbH u.a. eine Obergrenze für kurzfristige Veranlagungen
in Höhe von 200 Mill. EUR, ein Maximalexposure je Bank und
ein Mindestrating (Investment–Grade–Rating) als Standard festschrieb.
15.2 Der RH stellte fest, dass die Einführung eines Cash–Pools grundsätzlich
als wirtschaftlich zweckmäßig anzusehen war sowie die diesbezüglichen
Aktivitäten und Maßnahmen der Stadt Graz anerkannt wurden.
Er empfahl jedoch, in regelmäßigen Abständen Vergleichsangebote zu
prüfen, um bestmögliche Konditionen des Cash–Pools sicherzustellen.
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