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Steiermark 2010/9 - Der Rechnungshof

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Finanzierungsmanagement der<br />

Landeshauptstadt Graz<br />

Finanzierungsstrategie<br />

13.1 Das Schuldenmanagement der Stadt Graz war ab dem Jahr 2005 in<br />

eine vom Gemeinderat mindestens einmal jährlich vorgegebene Zinsrisikostrategie<br />

eingebettet. Die diesbezüglichen Beschlüsse legten den<br />

Anteil der Fixzinsfinanzierungen am konsolidierten Gesamtportfolio<br />

(der Stadt Graz und der ausgegliederten Betriebe), der gegebenenfalls<br />

auch durch derivative Instrumente erreicht werden sollte, fest. Für das<br />

Jahr 2005 wurde mit Gemeinderatsbeschluss vom 17. Februar 2005<br />

eine Anhebung auf 50 % Fixzinsfinanzierungen innerhalb von zwölf<br />

Monaten vorgegeben.<br />

<strong>Der</strong> Gemeinderat beschloss am 30. März 2006 aufgrund der steigenden<br />

Zinserwartung eine weitere Anhebung des Anteils der Fixzinsfinanzierungen<br />

auf 60 % bis 80 %; am 15. März 2007 wurde die Vorgabe auf<br />

80 % Fixzinsanteil abgeändert und am 18. Dezember 2007 wieder auf<br />

60 % gesenkt. Für das Jahr 2008 galt eine Bandbreite von 50 % bis<br />

70 % als Zielgröße für den Anteil der Fixzinsfinanzierungen.<br />

In Abstimmung mit der Zinsrisikostrategie der Stadt Graz erhöhte sich<br />

der Anteil an fixen Zinsbindungen entweder durch Abschluss entsprechender<br />

Darlehen oder durch den Erwerb von Swaps im Laufe der<br />

Jahre beträchtlich. Solche Swaps wurden nur im Zusammenhang mit<br />

Grundgeschäften und nur zur Abbildung der Zinsrisikostrategie abgeschlossen.<br />

Eine gesonderte zusammengefasste Darstellung der Darlehen<br />

und der Swaps (zu Marktwerten) erfolgte nicht.<br />

13.2 <strong>Der</strong> RH anerkannte, dass das Schuldenmanagement der Stadt Graz<br />

durch Vorgabe des Anteils an Fixzinsfinanzierungen in einem kontrollierten<br />

Rahmen operieren konnte. Durch den relativ ausgewogenen<br />

Anteil von Darlehen mit Fixzinskonditionen und solchen mit variablen<br />

Zinskonditionen wurde risikotechnisch langfristig eine günstige<br />

Position erreicht.<br />

<strong>Der</strong> RH wies darauf hin, dass die Stadt Graz keine Aufzeichnungen<br />

über den Erfolg der Swapgeschäfte erstellte.<br />

13.3 Laut Stellungnahme der Stadt Graz betrachte sie derivative Instrumente<br />

als ergänzende Möglichkeit zur Steuerung des konsolidierten Schuldenportfolios,<br />

wenn dessen Verzinsungsstruktur gemäß den Grundgeschäften<br />

nicht der aktuellen Zielsetzung der Zinsrisikostrategie entspreche.<br />

Eine Differenzierung des Erfolgs von Zinssicherungsmaßnahmen<br />

je nachdem, ob sie zufälligerweise in den Grundgeschäften selbst oder<br />

in gesonderten <strong>Der</strong>ivativgeschäften umgesetzt wurden, sei von dieser<br />

Warte her nicht sinnvoll. Es sei definitiv nicht das Ziel der Stadt Graz,<br />

durch Einsatz von <strong>Der</strong>ivativgeschäften Nebenerlöse zu erzielen.<br />

134 <strong>Steiermark</strong> <strong>2010</strong>/9

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