Klimawandel – Faktum oder Spuk? - OPUS - Friedrich-Alexander ...
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Chancen und Risiken der Mediengesellschaft<br />
ckelt hat. Waren es vor sechs Jahren ungefähr 100 Mio. Videoaufrufe pro Tag,<br />
so sind es heute 2 Mrd. Abrufe pro Tag. Pro Minute werden heute auf dieses<br />
Portal mehr als 35 Stunden Videomaterial geladen.<br />
Relativ neu ist der Nachrichtendienst Twitter. Das Wort Twitter kommt<br />
aus dem Englischen und bedeutet soviel wie Zwitschern. Gemeint ist, dass<br />
man sich kurze Nachrichten zuwirft und zwar Nachrichten, die nur bis zu<br />
140 Buchstaben enthalten. 55 Mio. Nachrichten dieser Art werden jeden Tag<br />
über dieses Portal verteilt und jeder, der sich als so genannter Follower registriert<br />
hat, bekommt diese Information zugestellt. In Deutschland gibt es mehr<br />
als 2,5 Mio. Nutzer, davon sind zu jedem Zeitpunkt mindestens 300.000 aktiv.<br />
D. h. 300.000 können jederzeit diese kleinen Informationspäckchen absetzen<br />
und automatisch an alle Zuhörer (Follower) verteilen. Die Pressestelle von<br />
Fraunhofer hat momentan 2.500 Follower.<br />
Was bedeutet das alles? Während früher ein Tagebuch etwas sehr privates,<br />
um nicht zu sagen, intimes war, findet man heute mehr und mehr solche sehr<br />
persönlichen Tagebücher im Internet. Allerdings nicht hinter Verschluss, sondern<br />
so, dass es Millionen von Menschen lesen können. Und das scheint auch<br />
den Reiz für die Schreiber auszumachen. Die scheinbare Anonymität und die<br />
mediale Distanz lässt die Autoren vergessen, wie weit ihre Informationen verteilt<br />
werden. Sie denken nicht an die Folgen, wenn man z. B. vermeintlich lustige<br />
Bilder, die auf einer feuchten Party aufgenommen wurden, im Freundeskreis<br />
verteilt. Die Autoren vergessen, dass diese Bilder auch von den Personalstellen<br />
in Firmen abgerufen werden können, wenn sich jemand bewirbt.<br />
Je mehr man von sich gibt, umso heftiger und auch umso intensiver ist die<br />
Reaktion durch die Community, was offensichtlich für die beteiligten Benutzer<br />
ein Ansporn ist. Vielleicht erinnern Sie sich noch an die aufgeregte Diskussion<br />
zur Volkszählung im Jahr 1987. Im Gegensatz dazu werden heute auf<br />
den elektronischen Plattformen freiwillig und völlig bedenkenlos Information<br />
preisgegeben, welche man bei einer Volkszählung nie und nimmer zur<br />
Verfügung stellen würde.<br />
Was passiert da eigentlich? Auch in Deutschland werden diese großen sozialen<br />
Netzwerke genutzt und sie sehen allein an den fünf größten, dass es<br />
hier wirklich Millionen von Nutzern gibt.<br />
Nicht unterschlagen darf man natürlich die größte und mächtigste Suchmaschine<br />
im Web. Google ist heute schon ein fester Bestandteil unserer Gewohnheiten.<br />
Wenn wir etwas suchen, dann wird nicht mehr im Internet gesucht,<br />
sondern es wird „gegoogelt“. Und das Verblüffende daran ist, Sie fin-<br />
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