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Klimawandel – Faktum oder Spuk? - OPUS - Friedrich-Alexander ...

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Werner Meinefeld<br />

rellen Orientierungen. Die Abwehrreaktionen, mit denen hier zu rechnen ist,<br />

werden stärker sein als das, was wir bisher im Zusammenhang mit technischen<br />

Veränderungen (wie Katalysatorpflicht, Wärmedämmung bei Neubauten<br />

o. ä.) erlebt haben, weil Sozialstruktur und Kultur das Fundament unseres<br />

Handelns darstellen. Werden Teile dieses Fundaments in Frage gestellt, so resultiert<br />

daraus eine Verunsicherung und Desorientierung, die das Selbstverständnis<br />

einer Gesellschaft betreffen.<br />

Bevor wir uns abschließend der Frage zuwenden, wie wir erfolgreich<br />

diese Krise bewältigen können, möchte ich noch einen kurzen Blick in die Geschichte<br />

werfen: Wie ist man bisher eigentlich mit Umweltkatastrophen umgegangen?<br />

IV. Über den Umgang mit Umweltkatastrophen in der<br />

Geschichte<br />

Umweltkatastrophen <strong>–</strong> ich sagte es eingangs bereits <strong>–</strong> begleiten die Geschichte<br />

des Menschen von allem Anfang an:<br />

• Bereits der Beginn der Sesshaftwerdung des Menschen in Kleinasien<br />

führte zur Versteppung des zunächst seinem Namen alle Ehre machenden<br />

„Fruchtbaren Halbmondes“ im Norden des heutigen Syrien<br />

und Irak <strong>–</strong> hervorgerufen durch den Ackerbau. Die Menschen wichen<br />

dann in den Süden in das fruchtbare Schwemmland zwischen Euphrat<br />

und Tigris aus (dies ist möglicherweise der historische Kern der biblischen<br />

Schöpfungsgeschichte, der uns als „Vertreibung aus dem Paradies“<br />

wohlvertraut ist). Die im neuen Lebensraum erforderliche künstliche<br />

Bewässerung führte allerdings in der Folgezeit zu einer Versalzung<br />

des Bodens, die wiederum das Überleben dort gefährdete.<br />

• Ein anderes Beispiel ist die grundlegende und dauerhafte Veränderung<br />

des Klimas im gesamten Mittelmeerraum durch die Menschen der Antike,<br />

die durch die Abholzung der Wälder für den Schiffsbau die uns<br />

heute so vertraute verkarstete Landschaft geschaffen haben, wo zuvor<br />

ein geschlossener Baumbestand existierte. Weniger gut bekannt sind<br />

uns vergleichbare Phänomene in Finnland <strong>oder</strong> im Gebiet der heutigen<br />

Lüneburger Heide im Mittelalter: Dort ging es um die Teerproduktion<br />

für den Schiffsbau bzw. um Holz für die Salzgewinnung. 12<br />

12 Vgl. Hermann Remmert, Ökologie. Ein Lehrbuch, Berlin: Springer 1989, 16.

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