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Klimawandel – Faktum oder Spuk? - OPUS - Friedrich-Alexander ...

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34<br />

Michael Richter<br />

(s. blauer Bereich im Stadtgebiet in Abb. 8 b); zwei Deiche brachen unter dem<br />

Druck bis zu 8,5 m hoher Wellen.<br />

Diese örtlichen Vorgaben waren ein entscheidender wenn auch nicht alleiniger<br />

Grund für das folgende Katastrophenausmaß (näheres s. Tab. 2), das<br />

durchaus voraussehbar war. So erreichte einen knappen Monat später Hurrikan<br />

Rita als der stärkste Wirbelsturm seit Beginn der Aufzeichnungen Mitte<br />

des 19. Jahrhunderts 2 die weitgehend unbesiedelte Küste rund 300 km weiter<br />

westlich, wo er mit Sachschäden von etwa 8 Mrd. Euro und 119 Todesfällen<br />

deutlich unter den Schadensquoten des Vorgängers blieb. Viel mehr<br />

noch geriet Katrina aber aufgrund menschlichen Versagens im Nachhinein<br />

in die Schlagzeilen. Die Mitteilungen reichten von unzulänglichen Vorwarnungen,<br />

mangelnden Vorsorgemaßnahmen und Hilfeleistungen, Plünderungen,<br />

verzögerten Evakuierungen und einer gesamthaften Hilflosigkeit seitens<br />

der staatlichen Zivilschutzbehörde FEMA (Federal Emergency Management<br />

Agency mit Sitz in Washington DC).<br />

Spektakuläre Bilder von desolaten Zuständen etwa in den Notunterkünften<br />

(„Superdome-“ und „Astrodome-Desaster“) zeugten von der Überforderung<br />

nahezu aller Behörden, die Barack Obama, seinerzeit noch Senator von<br />

Illinois, wie folgt kommentierte:<br />

„Wer immer dafür verantwortlich war, schien anzunehmen, dass jeder Amerikaner<br />

die Möglichkeit hat, seine Familie in einen Van zu packen, ihn für 100 Dollar<br />

mit Benzin zu betanken, einige Flaschen Wasser in den Kofferraum zu packen und<br />

eine Kreditkarte zu benutzen, um sich in einem Hotel in Sicherheit zu bringen.“<br />

Dass dies in den USA mitnichten der Fall ist, zeigt ein Blick auf den Gini-<br />

Index, der die Einkommensverteilung der Bevölkerung eines Landes berechnet,<br />

also ein Maß für die sozialökonomische Ausgewogenheit bzw. Unausgewogenheit<br />

bildet. Während sich die Länder Westeuropas im ersten Drittel befinden<br />

(Dänemark an erster, Deutschland an 14. Stelle) und damit ausgewogene<br />

Verhältnisse aufweisen sowie die meisten schwarz-afrikanischen Länder<br />

im letzten Drittel (Namibia an letzter Stelle) rangieren die USA an 91. Stelle<br />

unmittelbar nach Costa Rica und vor der VR China. Zieht man wiederum in<br />

Betracht, dass sich New Orleans unter den US-Großstädten am unteren Ende<br />

der nationalen Skala befinden dürfte, so sind Vorbehalte, Argwohn und Aus-<br />

2 Dabei ist zu beachten, dass die Messungen der Schwellenwerte heutzutage auf<br />

wesentlich genauere Erfassungsmethoden als noch vor wenigen Jahrzehnten zurückgehen.

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