Klimawandel – Faktum oder Spuk? - OPUS - Friedrich-Alexander ...
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<strong>Klimawandel</strong> <strong>–</strong> <strong>Faktum</strong> <strong>oder</strong> <strong>Spuk</strong>?<br />
birge in der südlichen Landeshälfte zeigen einen Temperaturanstieg von 1 bis<br />
2 K. Einzig in Vorpommern hält sich die Erwärmung mit < 0,5 K in Grenzen.<br />
Im ohnehin recht trockenen ostdeutschen Tiefland ist es gegenüber 1901<strong>–</strong>1910<br />
z. T. etwas trockener geworden (Abb. 5 b und Abb. 5 d). Demgegenüber stehen<br />
deutlich feuchtere Verhältnisse im Alpenvorland mit den Alpen, und im<br />
insgesamt etwas feuchteren Westdeutschland zeigen die Mittelgebirge ebenfalls<br />
positive Trends.<br />
III. Die „greenhouse gang“ <strong>–</strong> über die Zunahme der<br />
Treibhausgase<br />
Abb. 2 legt außerdem nahe, dass ein offensichtlicher Bezug zwischen der<br />
jüngsten Erwärmung und einem deutlichen Anstieg einiger Treibhausgase in<br />
der Atmosphäre besteht. Der augenfälligen Parallelität des Temperatur-Anstiegs<br />
auf der einen und des Kohlendioxid-, Methan- und Distickoxyd-Anstiegs<br />
auf der anderen Seite steht jedoch die Frage gegenüber, welcher Effekt<br />
zuerst einsetzte. So mehren sich die Stimmen, dass die rasche Zunahme der<br />
Treibhausgase der Erwärmung folgt, also nicht umgekehrt und folglich nicht<br />
zwingend der Auslöser für den neuen Trend ist. Mehrfach wird diese Abfolge<br />
<strong>–</strong> zuerst Erwärmung, dann vermehrt Treibhausgase <strong>–</strong> während der Eiszeitwende<br />
zum Holozän anhand von Eis-Bohrkernanalysen bestätigt (Fischer<br />
et al. 1999, Monnin et al. 2001, Muddelsee 2001). Allerdings fällt auf, dass der<br />
Anstieg von CO 2 während der früheren Warmzeiten 290 ppm nie überschritten<br />
hat (Ende 2009 = 388 ppm) und sich der von CH 4 auf maximal 790 ppb belief<br />
(derzeit = ca. 1.750 ppb), nunmehr also eine andere Dimension erreicht ist,<br />
an der der Mensch massiv beteiligt sein dürfte. So wird Kohlenstoffdioxid<br />
zum erheblichen Teil bei der Verbrennung fossiler Energieträger (durch Verkehr,<br />
Heizen, Stromerzeugung, Industrie) freigesetzt und im Schnitt erst nach<br />
120 Jahren in der Atmosphäre abgebaut. Der weltweite anthropogene CO 2-<br />
Ausstoß betrug im Jahr 2006 ca. 30 Gt. Die geogene, also natürliche CO 2-Produktion<br />
beträgt ca. 550 Gt pro Jahr. Ihr steht jedoch ein etwa gleich hoher natürlicher<br />
Verbrauch insbesondere durch Photosynthese, aber auch durch Bindung<br />
in Kalk bildenden Organismen gegenüber.<br />
Lachgas (N 2O), dessen Treibhauswirksamkeit fast 300-mal so groß ist wie<br />
die von CO 2, das aber in deutlich geringeren Konzentrationen in der Atmosphäre<br />
enthalten ist, weist den stärksten Anstieg seit Beginn des vorletzten<br />
Jahrhunderts auf. Vom Menschen verursachte Emissionen der Distickoxide<br />
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