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Klimawandel – Faktum oder Spuk? - OPUS - Friedrich-Alexander ...

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Michael Richter<br />

nur ein stark vereinfachtes Abbild der Realität darstellen und somit diversen<br />

Unsicherheiten unterliegen. Je nachdem, wie viel Vertrauen man in die Richtigkeit<br />

der überaus komplexen Modelle bzw. wie viele Zweifel man ihnen gegenüber<br />

hegt, reicht die Spannweite vom festen Glauben an ihre Anwendbarkeit<br />

bis hin zu drastischem Widerspruch. Vester (2004) drückt seine starken<br />

Zweifel an hochkomplexen, prognostischen Klimamodellen wie folgt aus:<br />

„Bei Prognosen über 24 Stunden … kommt man nach wie vor durch ein Weiterrechnen<br />

auch mit noch so vielen eingegebenen Werten über statistische Zufallstreffer<br />

nicht hinaus. In anderen Gebieten … glauben wir jedoch immer noch an<br />

Trendprognosen und die Aussagen logischer Analysen, wenn wir nur genug Daten<br />

haben. So, als wenn wir beim Fußball aus der genauen Position und Geschwindigkeit<br />

der 22 Spieler, aus ihrer Schrittlänge, aus der Windgeschwindigkeit, der<br />

Beschaffenheit des Fußballfeldes und dem Drehimpuls des Balles, kurz, durch<br />

eine genaue Aufnahme der momentanen Bedingungen prognostizieren könnten,<br />

dass nunmehr sechs Minuten später in die linke Torecke ein Tor fällt.“<br />

Die Gesamtheit der zu jedweder Zeit ablaufenden Prozesse inklusive der<br />

bislang unbekannten Rückkopplungsprozesse und vorliegenden Zuständen,<br />

die das Klima bestimmen, sind noch weitaus komplizierter als die soeben aufgezeigte<br />

Wirkungskette. So gesehen bleiben Langzeit-Klimaprognosen Utopien,<br />

sind aber dennoch nicht gänzlich unnütz, da sie dem Verständnis und<br />

der Abschätzung von Abläufen, Resultaten und Konsequenzen dienen und<br />

eigentlich nur dieser Aufga be dienen sollten. Den dynamischen Kern eines<br />

Klimamodells bil den Modellgleichungen, die von einem Anfangswert aus die<br />

zeitliche Entwicklung der Variablen von Zeitschritt „t“ zu Schritt „t+1“ usw.<br />

führen. Dabei sind die räumlichen Wechselwirkungen durch den Wind sowie<br />

Randbedingungen zu berücksichtigen, die z. B. durch den Jahres- und Tagesgang<br />

der Sonneneinstrahlung, durch veränderte Treibhausgaskonzentrationen,<br />

durch Merkmale der Topographie, Bio- und Pedosphäre, durch Abstrahlungseigenschaften<br />

der Oberfläche usw. gegeben sind.<br />

Zu den unbekannten Größen zählen die zukünftigen Mengen an Treibhausgasemissionen,<br />

die auf der Modellierung verschiedener Abschätzungen<br />

beruhen, den sog. Emissionsszenarien, denen wiederum verschiedene Annahmen<br />

über die zukünftigen demographischen, ökonomischen und technologischen<br />

Entwicklungen zugrunde liegen. Im SRES (Special Report on Emission<br />

Scenarios) reichen 19 verschiedene Szenarien von gemäßigten B1-Szenarios<br />

mit Lösungen für eine wirtschaftliche, soziale und umweltgerechte<br />

Nachhaltigkeit bis hin zum pessimistischen „worst case scenario“ (A1F1) mit

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