Klimawandel – Faktum oder Spuk? - OPUS - Friedrich-Alexander ...
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<strong>Klimawandel</strong> <strong>–</strong> <strong>Faktum</strong> <strong>oder</strong> <strong>Spuk</strong>?<br />
Michael richter<br />
Es gehört zum Wesen eines Dauerthemas, dass es in unregelmäßigen Abständen<br />
infolge aktueller Anlässe erhöhte Aufmerksamkeit erfährt. Beim <strong>Klimawandel</strong><br />
folgten derartige Einschnitte jeweils dem 3. und 4. Sachstandbericht<br />
des Intergovernmental Panel on Climate Change (IPCC) 2001 und 2007,<br />
den Verwüstungen durch Hurrikan Katrina im August 2005 <strong>oder</strong> zuletzt<br />
den Desastern im Sommer 2010: Ereignisse wie die Waldbrände in Russland,<br />
Überschwemmungen in Pakistan <strong>oder</strong> auch jene am Zusammenfluss von<br />
Oder und Neiße werfen immer wieder Spekulationen darüber auf, inwiefern<br />
es sich um Zeugnisse eines real ablaufenden, rasanten <strong>Klimawandel</strong>s handelt.<br />
Gegenläufige Nachrichten rufen einen anderen Interessentenkreis auf den<br />
Plan, denjenigen der Klimaskeptiker (eigentlich „<strong>Klimawandel</strong>skeptiker“):<br />
(Schreib-)Fehler bei den Prognosen im 4. IPCC-Sachstandbericht zu Gletscherschmelzraten<br />
im Himalaya <strong>oder</strong> auch die Auf deckung von konspirativen<br />
e-mail-Botschaften („climategate“) zur Ausblendung kritischer Ansichten<br />
zur Klimaerwärmung, der sog. „CRU hack“ (Climatic Research Unit) im<br />
November 2009, nährten die Zweifel der Klimaskeptiker und sorgten für einen<br />
Zulauf von „Parteilosen“. Fortan erlebt die Konfrontation der Meinungen<br />
der beiden Gruppen gelegentliche Wiederbelebungen, die in episodischen<br />
Abständen durch besondere Ereignisse ausgelöst werden. Längst ist dabei das<br />
Internet mit zahlreichen non-personal Weblog-Publishing Systemen wichtigster<br />
Austragungsort für entsprechende Dispute, die von weitgehend sachlicher<br />
Fach-Diskussion bis hin zu emotionierten Meinungsforen ohne eindeutige<br />
Themenstellung reichen.<br />
Deutet sich also bereits ein Trendwechsel in der Einstellung zur „Klimakatastrophe“<br />
an? Zeichen einer beginnenden Erosion des Ansehens des 2007<br />
mit dem Friedensnobelpreis dotierten IPCC (zusammen mit dem früheren<br />
US-Vizepräsidenten Al Gore) sind durchaus erkennbar. Jedoch wehren sich<br />
professionelle Modellierer von Szenarien des künftigen Klimas vehement gegen<br />
Zweifler, und weniger professionelle „Klimaexperten“ sehen sich beliebter<br />
Horrorvisionen beraubt, wenn es um ihre Forderung nach einem strikt<br />
reduzierten Ausstoß an Treibhausgasen geht. Dass jedoch die <strong>Klimawandel</strong>-Diskussion<br />
nur begrenzte Aussichten hat, ein fortwährender Selbstläufer<br />
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