Klimawandel – Faktum oder Spuk? - OPUS - Friedrich-Alexander ...
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Klaus Meyer-Wegener<br />
Warum kann nicht einfach alles so bleiben, wie es ist? Was sind die kritischen<br />
Faktoren, die die Bibliotheksbenutzer mit ihrem Wissen vom Stand der<br />
Technik heute nicht mehr so einfach akzeptieren? Zum einen ist das die bereits<br />
erwähnte Vollständigkeit des Angebots am Ort. In jeder größeren <strong>oder</strong><br />
auch schon mittleren Stadt Deutschlands findet sich eine der 250 wissenschaftlichen<br />
Bibliotheken, aber die kann eben nicht alles haben, aus Kosten-<br />
wie aus Platzgründen. Da kommt es einfach vor, dass sie ein dringend benötigtes<br />
Buch nicht im Bestand hat und man sich auf den Weg zu einer der Nationalbibliotheken<br />
machen muss, sei es über das ungeliebte Instrument der<br />
Fernleihe, sei es sogar in Form einer Reise in die Hauptstadt.<br />
Zweitens spielt gerade in der Wissenschaft Geschwindigkeit heute (leider!)<br />
eine immer größere Rolle. Nur wer mit einer Idee zuerst auftritt, erntet<br />
die Lorbeeren. Dazu gehört immer auch, die Ideen der anderen zu kennen<br />
und auf ihnen aufzubauen <strong>oder</strong> sich von ihnen abzugrenzen, und dazu<br />
benötigt man eben den schnellen Zugriff auf die Publikationen der Kollegen.<br />
Der Weg von der Ablieferung eines Manuskripts bei einem Verlag <strong>oder</strong> einer<br />
Fachorganisation bis zum Regal in einer Bibliothek dauert aber <strong>–</strong> trotz aller<br />
intensiven Bemühen der Beteiligten <strong>–</strong> heute noch Monate, manchmal sogar<br />
mehr als ein Jahr. Das ist für die Wissenschaft einfach zu lang.<br />
Und der letzte Punkt sind die Kosten, die gerade für wissenschaftliche<br />
Bücher und Zeitschriften seit einigen Jahren leider sehr ansteigen. Da müssen<br />
für ein Buch auch schon mal 150 Euro hingelegt werden und ein Abonnement<br />
einer Zeitschrift kann bei 4 bis 6 Ausgaben mit 4.000 Euro im Jahr zu<br />
Buche schlagen. Inzwischen sind wir da in einem Teufelskreis gelandet, denn<br />
weil die Kosten gestiegen sind, haben die Wissenschaftler nach Alternativen<br />
gesucht und dann natürlich weniger Bücher und Zeitschriften gekauft, was<br />
die Verlage wiederum zwang, die Preise weiter anzuheben, um ihre Auslagen<br />
decken zu können.<br />
II. Das Internet<br />
Nun wird es Zeit, sich die technische Entwicklung und die mit ihnen verbundene<br />
Alternativen anzusehen, und da steht ganz vorn das Internet. Eigentlich<br />
müsste man sagen: das World-wide Web (WWW), denn das Internet ist<br />
nur eine Rechnernetz-Infrastruktur, die es sehr unterschiedlichen Computern<br />
erlaubt, auf eine einheitliche Weise miteinander zu kommunizieren. Auf der<br />
Basis dieser Infrastruktur wurde das WWW entwickelt, das auf wenigen sehr