Klimawandel – Faktum oder Spuk? - OPUS - Friedrich-Alexander ...
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Werner Meinefeld<br />
V. Was können/Was müssen wir tun?<br />
Ich möchte drei Voraussetzungen für einen erfolgreichen Umgang mit der<br />
Krise formulieren:<br />
• Wir müssen uns der Situation stellen<br />
• Wir müssen die Zusammenhänge begreifen<br />
• Wir müssen handeln <strong>–</strong> zumindest dürfen wir umweltschützende Handlungen<br />
nicht blockieren.<br />
Zur ersten Voraussetzung: Wir dürfen nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern<br />
wir müssen die Umweltkrise als eine reale Bedrohung unserer Lebensweise akzeptieren.<br />
Wir müssen akzeptieren, dass<br />
• es die Umweltgefährdung überhaupt gibt,<br />
• sie nicht allein eine Folge der technischen Entwicklung ist,<br />
• sie kein Unfall im immerwährenden Fortschrittsprozess ist, der geheilt<br />
werden kann und dann nie wieder vorkommt, und<br />
• dass sie nicht der moralischen Schlechtigkeit des Einzelnen <strong>oder</strong> der<br />
Gattung „Mensch“ geschuldet ist,<br />
• sondern dass die Umweltgefährdung wesentlich auch eine Folge unserer<br />
Gestaltung des menschlichen Zusammenlebens ist und ihre Bewältigung<br />
Auswirkungen auf die gewohnte Form unseres Lebens haben<br />
wird.<br />
Schnell wirksame, billige und einfache Lösungen, die es der Mensch heit<br />
erlauben würden, eine Lebensweise, wie sie in der Zeit nach dem Zweiten<br />
Weltkrieg in den westlichen Industrieländern entwickelt wurde, fortzuführen<br />
und in der ganzen Welt zu verbreiten, wird Ihnen kein ernstzunehmender<br />
Wissenschaftler anbieten können. Wenn wir ehrlich sind, ist es aber natürlich<br />
genau das, was wir uns wünschen <strong>–</strong> verständlicherweise, denn: „unterm<br />
Strich“ geht es „uns“ heute so gut wie nie zuvor.<br />
Bei nüchterner Betrachtung müssen wir anerkennen, dass wir in den Industrieländern<br />
(und besonders auch in Deutschland) in den letzten 60 Jahren<br />
in politischen, wirtschaftlichen und sozialen Verhältnissen gelebt haben, die<br />
in bezug auf Frieden, Wohlstand und Sicherheit historisch einmalig sind. Dies<br />
war <strong>–</strong> über den Zeitraum von zwei Generationen! <strong>–</strong> die uns selbstverständliche<br />
Lebenswelt, und mit dem Aufwachsen und Leben in ihr hat sich bei uns<br />
allen naiv die Erwartung herausgebildet, dass es mit dem „Fortschritt“ so immer<br />
weitergehen werde. Natürlich beunruhigt uns nun die Aussicht, dass