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Region Mittlere Havel Entwicklungsgutachten - rent o point

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<strong>Entwicklungsgutachten</strong> <strong>Region</strong> <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong><br />

entfallen mit rund 1,1 Mio. Übernachtungen (ohne Camping) auf das Reisegebiet Ruppiner Land,<br />

gefolgt vom Fläming, dem Spreewald und dem Oder-Spree-Seengebiet. Diese vier Reisegebiete<br />

bündeln zusammen mit Potsdam derzeit 54% der Übernachtungen. Im Sommerhalbjahr (Mai bis<br />

Oktober) lagen 65% aller gewerblichen Übernachtungen 2005. Der Inlandsmarkt ist für<br />

Brandenburg nach wie vor der wichtigste Quellmarkt: 94% aller gewerblichen Übernachtungen<br />

werden durch Inlandsgäste getätigt. Berlin ist mit einem Anteil von 19% der wichtigste Quellmarkt<br />

Brandenburgs, gefolgt von Nordrhein-Westfalen (12%) und Brandenburg selbst (11%). Auch<br />

Sachsen (9%), Niedersachsen (7%)und Sachsen-Anhalt (6%) sind bedeutende Herkunftsgebiete.<br />

Mit 76% dominieren Verkehrsmittel wie PKW und Motorrad. Die Bahn nutzten 11% der Gäste zur<br />

Anreise, mit dem Reisebus reisten 6%, mit Boot 2%. Das Durchschnittsalter der Gäste beträgt<br />

47Jahre und liegt im Vergleich zu Erhebungen in anderen Bundesländern rund ein bis zwei Jahre<br />

über dem dortigen Durchschnittsalter. Bei der Aufenthaltsart liegt der „Erholungsurlaub“ mit 29%<br />

deutlich vorn. Geschäftlich bedingte Reisen kommen insgesamt nur auf 17%. Eine deutliche<br />

Zunahme ist beim Aktivurlaub feststellbar, der mittlerweile 14% ausmacht. Auch kulturtouristisch<br />

orientierte Aufenthaltsarten im weiteren Sinne wie „Städtereisen“, „Besichtigungs-/Studienreisen“<br />

und „Veranstaltungs-/Eventbesuche“ haben mit einem Anteil von 18% an Bedeutung gewonnen. In<br />

Bezug auf den Stellenwert des Aufenthaltes ist der Anteil der Haupturlauber mit 12%, der<br />

Kurzurlauber mit 43% und der Wochenendtrips mit 22% deutlich angewachsen. Fast alle Gäste<br />

benennen mindestens einen Attraktivitätsfaktor während ihres Aufenthaltes: Auf dem ersten Platz<br />

rangiert „Natur und Landschaft“(29%), auf Platz zwei „Wasser(-sport)angebote“ (9%), gefolgt von<br />

„Freizeit-, Unterhaltungs- und Kulturangeboten“ (8%). Wesentliche Störfaktoren aus Gästesicht sind<br />

Angebote in den Bereichen „Freizeit, Unterhaltung und Kultur“(15%). Weitere wesentliche<br />

Kritikpunkte betreffen die Aspekte „Ortsbild und Sauberkeit“ (10%) „Rad-, wander- und wassertouristische<br />

Angebote“ (9%) sowie die „Ausschilderung“ (7%). Der Tagestourismus hat für Brandenburg<br />

eine außerordentlich hohe Bedeutung: Rund 78% aller touristischen Aufenthaltstage und fast zwei<br />

Drittel des gesamten touristischen Umsatzes sind diesem Segment zuzuordnen. Brandenburg<br />

profitiert in hohem Maße von seiner Nachbarschaft zu Berlin, das pro Jahr 131 Mio. Tagesreisen<br />

produziert. Davon führen über 40 Mio. bzw. 30% zu einem Ziel in Brandenburg. Die<br />

herausragenden Besuchermagneten in Brandenburg sind folgerichtig im näheren Umland von<br />

Berlin angesiedelt. Stärkste Einzelziele sind Potsdam (12,6 Mio. Tagesbesucher) sowie das Oder-<br />

Spree- und das Dahme-Seengebiet (17,3 Mio.), der Spreewald (14,9 Mio.) und das <strong>Havel</strong>land<br />

(13,3 Mio.), gefolgt vom Ruppiner Land (9,5 Mio.), dem Fläming (8,2 Mio.) und dem Barnimer Land<br />

(7,5 Mio.). Der Tourismus im Reiseland Brandenburg ist heute ein wichtiger Wirtschaftsfaktor für<br />

das Land, ein Multiprodukt mit Breitenwirkung, denn von den Ausgaben der Touristen profitieren<br />

eine Vielzahl von Betrieben und Einrichtungen, insbesondere Beherbergungs- und<br />

Gastronomiebetriebe, Kultur-, Sport-, Freizeit- und Unterhaltungsanbieter, Landwirtschaft,<br />

Einzelhandel, Transportunternehmen und sonstige Dienstleister. Allerdings liegen die<br />

durchschnittlichen Ausgaben pro Tagesausflug in Brandenburg mit rund 20,20 Euro pro Person<br />

deutlich unter dem Bundesdurchschnitt (28,00 Euro) und sind die bundesweit niedrigsten.<br />

Erkenntnisse aus der Studie des Wirtschaftsministeriums<br />

Die Stärken des Reiselandes Brandenburg liegen in seinem reichen Potenzial an<br />

unterschiedlichen, voll im Trend liegenden Möglichkeiten für Aktivaufenthalte in einer<br />

herausragenden Landschaft in Verbindung mit einem vielfältigen Kulturangebot. Durch<br />

die Nähe zu Berlin ergeben sich zudem Chancen für eine Fülle von Synergieeffekten zur<br />

Erschließung von weiteren Marktsegmenten. Die wesentlichen Schwächen bestehen in<br />

der unzureichenden Wahrnehmung von Angeboten für die unterschiedlichen Bedürfnisse<br />

einzelner Zielgruppen. Damit verbunden sind eine mangelnde Kundenorientierung und<br />

Servicebereitschaft und eine zersplitterte Organisationsstruktur mit vielen wirtschaftlich<br />

schwachen Akteuren und einem zu geringen Interesse an Kooperation und sinnvoller<br />

Vernetzung.<br />

Abhängigkeiten von der demografischen Entwicklung<br />

Die Bevölkerungszahl in Brandenburg und Berlin wird bis zum Jahr 2020 gegenüber 2002<br />

aufgrund der Überalterung um 3% (d.h. 186.900 Einwohner) sinken. Der<br />

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