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Region Mittlere Havel Entwicklungsgutachten - rent o point

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<strong>Entwicklungsgutachten</strong> <strong>Region</strong> <strong>Mittlere</strong> <strong>Havel</strong><br />

4.2 Naturräumliche Entwicklung<br />

Aufgrund der eiszeitlichen Ablagerungen herrschen an der <strong>Mittlere</strong>n <strong>Havel</strong> deutlich<br />

sandige Böden vor. Weit verbreitet ist die Braunerde-Fahlerde, ein lehmiges<br />

Ausgangssubstrat mit sandiger Deckschicht (Geschiebedecksand ca. 0,4-0,7 m stark in<br />

allen Tieflandbereichen). Im westlichen Brandenburg sind zudem die Böden stark<br />

grundwasserbeeinflusst. Wir erleben vermoorte Niederungen, die durch Talsandflächen,<br />

Dünen und inselartig verteilte Moränengebiete (Ländchen) geprägt sind. Große Teile der<br />

Flusslandschaft <strong>Havel</strong> waren noch vor 200 Jahren von Mooren bedeckt.<br />

Veränderungen durch den Eingriff des Menschen auf Flora und Fauna<br />

Die landwirtschaftliche Bearbeitung der Böden, insbesondere der Moorböden, hat auch<br />

die Flora und Fauna der <strong>Region</strong> stark verändert. Das Absenken des Wasserstandes<br />

begünstigt das Eindringen von Luft in den Boden und bewirkt auflebende Aktivitäten der<br />

Bodenlebewesen und Bakterien. Sie verarbeiten das tote Pflanzenmaterial und<br />

mineralisieren es. Der torfhaltige Boden sackt zusammen und verliert seine Eigenschaft,<br />

Wasser aufzunehmen bzw. Wasser wie ein Schwamm zu speichern. Die Reste von<br />

Moorboden liegen nun oft wie Staub an der Oberfläche und werden getrocknet vom Wind<br />

verweht.<br />

In den Moorböden waren Phosphor, Kohlenstoff und Stickstoff in den Pflanzenresten<br />

gespeichert, die durch den Abbau durch Bodenlebewesen und Bakterien freigesetzt<br />

werden. Der einstmals nährstoffarme Moorboden wird jetzt zum nährstoffreichen Boden,<br />

auf dem ganz andere Pflanzenarten und damit auch andere Tierarten entwickeln. Die<br />

ursprüngliche Moorvegetation gibt es nicht mehr. Sie lässt sich auch nicht durch<br />

Staunässe in kurzer Zeit regenerieren.<br />

Die Auswirkungen auf die Landwirtschaft<br />

Diese degradierten Ackerflächen, die vormals natürlich bewirtschaftet wurden, bereiten<br />

den Landwirten große Sorgen, da sie nur durch erheblichen Einsatz von Düngemitteln bei<br />

Gefährdung benachbarter Gewässer betrieben werden können. Um die Landwirtschaft<br />

<strong>rent</strong>abel betreiben zu können, müssen heute neue Technologien eingesetzt und<br />

alternative Produkte entwickelt werden. Viele Bauern sind nicht mehr in der Lage, allein<br />

von der Nahrungsmittelproduktion zu leben, sie treten hier als Energiewirt auf oder<br />

vermarkten ihre Produkte für neu entwickelte Angebote im Bereich der nachwachsenden<br />

Rohstoffe.<br />

Dennoch liegen die Alternativen für Brandenburger Landwirte nicht nur in der Flucht aus<br />

konventionellen Arbeitsbereichen. In Deutschland ist Brandenburg führend mit 9,3 %<br />

Anteil der landwirtschaftlichen Nutzfläche für den ökologischen Landbau (Stand<br />

Dezember 2004).<br />

Auf den sandigen Böden Brandenburgs mit eher geringer Qualität und geringen<br />

Niederschlägen ist der ökologische Landbau eine standortgerechte Bewirtschaftungsform.<br />

Künstliche Düngegaben werden durch die Bodenstruktur weggeschwemmt und belasten<br />

alleine das Grundwasser, ohne von den Pflanzen aufgenommen zu werden. Die nötige<br />

extensive Bewirtschaftungsform vereinfacht den Übergang zum ökologischen Landbau.<br />

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